Von Hiob steht in der Bibel: „Vom Hörensagen hatte ich von dir vernommen, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen“ (Hiob 42,5).
Was hat Hiob gesehen?
Gott hat ihm die Augen geöffnet für die Natur (Hiob 38–41). Wir können die Elemente der Natur nur verbinden oder voneinander trennen, aber keine neue Elemente schaffen. So ist es auch bei dem Erbgut, der DNA: Jede Kreuzung und jede Züchtung einer Rasse geschieht immer nur innerhalb einer Gattung und ist eine Reduktion von Erbmasse oder ein Zusammenführen von zuvor reduzierten Teilen. Doch neues Leben können wir nicht schaffen. Auch durch Zufall entsteht nur eine Selektion von bestehenden Elementen.
Außerdem sah Hiob, wie verkehrt es ist, wenn Gott uns Rechenschaft geben soll (Hiob 40,8): Wer sind wir, dass Gott sich vor uns rechtfertigen muss? Vielmehr muss der Mensch sein Handeln vor Gott verantworten. Wie schnell klagen wir Gott an, anstatt uns über uns selbst Gedanken zu machen. Es scheint einfacher, jemand anderes für alles verantwortlich zu machen. So machte es schon Adam (1. Mose 3,12).
Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, entdeckt Gott überall: in den schönen Blumen, in der Natur und bei „zufälligen“ Begegnungen.
Hanspeter Obrist, 22. Januar 2014