Christliche Schule Linth Kaltbrunn

Der Fall Oberkirch macht unglaublich betroffen und unsere Gedanken sind bei den Opfern. Die Fälle sind nicht aktuell, sondern von ehemaligen Schülern. Damit die Behörden aktiv werden könnten, müssten sie sich nicht bei den Medien, sondern bei den Behörden melden. In den meisten Fällen sind die Taten wahrscheinlich verjährt.

Sowohl die Christliche Schule Linth wie auch die Evangelische Gemeinde Hof Oberkirch haben die Missbrauchsfälle durch eine externe Fachstelle untersuchen lassen und diesen Bericht 2022 veröffentlicht. Im Bericht steht, dass sie Schritte der Aufarbeitung und Wiedergutmachung gegangen sind. „Die ausgestrahlte SRF DOK «Die evangelikale Welt» emotionalisierte die damaligen Vorgänge, brachte dazu aber keine neuen Fakten. Mit grossem Bedauern haben die EGHO und CSL das Schicksal der Betroffenen nochmals zur Kenntnis genommen.

Zusammen mit dem Schlussbericht vom Juli 2022 sicherten EGHO und CSL therapeutische wie rechtliche Unterstützung der Betroffenen bei der Aufarbeitung der gemachten Erfahrungen zu. Dieses Angebot besteht nach wie vor.“ mehr Informationen

Die Religionsexpertin von SRF, Judith Wipfler, schreibt: „Die im DOK-Film gezeichneten Zustände sind eher untypisch [für die Freikirchenlandschaft]. Dort handelte es sich um eine Gruppe, die sich (früher) abgekapselt hat und starken Führungspersonen folgte.“

Die Evangelische Gemeinde Hof Oberkirch gehört nicht zum Verband der Freikirchen.

Es gibt die «Initiative christlicher Schulen», in der rund 15 Schulen zusammengeschlossen sind. Die Schule Linth (so heisst die im DOK-Film porträtierte Schule Oberkirch heute) ist nicht in diesem Verband, wird aber auf der Seite der ICB aufgelistet.

Die Schule ist nicht direkt mit der Firma Läderach verknüpft. Es handelt sich um eine private Initiative, des ehemaligen Inhabers. Jürg Läderach gab die Führung des Unternehmens im Jahr 2018 an seine Söhne weiter – der Vater habe demnach auch gar nichts mehr mit dem Unternehmen Läderach zu tun. Der heutige CEO von Läderach Chocolatier Suisse, Johannes Läderach, lässt Kunden und Geschäftspartner wissen: «Meine Brüder und ich haben mit dafür gesorgt, dass die Vergangenheit schonungslos aufgearbeitet wurde. Wir selbst waren zur fraglichen Zeit Kinder und damals Teil der Gemeinde und sind auch dort zur Schule gegangen. Wir kennen viele Betroffene und verurteilen das, was geschehen ist, auf das Schärfste.» mehr Informationen

Der Dachverband Freikirchen.ch versucht eine Rechenschafts- und Präventionskultur zu leben mit der Arbeitsgemeinschaft «Gemeinsam gegen Grenzverletzung»  (www.stopgrenzverletzungen.ch) und hat eine Studie in Auftrag gegeben zur Frage, wie Freikirchen individuelle Religiosität organisieren.

In der ERKLÄRUNG FREIKIRCHEN steht: „3. ERZIEHUNG Liebe und die christlichen Werte erachten wir als Grundlage für die Kindererziehung. Die Bedürfnisse der Kinder werden berücksichtigt. Sie sollen zu gesunden, mündigen Erwachsenen erzogen werden. Gewaltanwendung in der Erziehung lehnen wir ab“.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Freikirchen stark verändert. Heute wollen sie sich mehrheitlich nicht mehr abgrenzen, sondern in die Gesellschaft einbringen. Sie sind auch ökumenischer ausgerichtet als früher, suchen die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen. Manche lassen sich sogar auf interreligiösen Dialog ein. Einige freikirchliche Verbände sitzen heute im Schweizer Rat der Religionen. Neu gibt es nun auch freikirchliche Armeeseelsorger.

Im Internat scheint man pädagogisch überfordert gewesen zu sein. Man hat auf alte Muster zurückgegriffen. Die Schule und die Kirche stehen aber in einem Wandel. So haben sie sich an Ostern 2019 von ihrer Mutterbewegung in Südafrika getrennt: „Wie die Leitung der Schweizer Gemeinde auf Hof Oberkirch in Kaltbrunn SG mitteilt, sei man nicht einverstanden mit Vorgängen, die sich In den vergangenen Monaten und Jahren bei der Kwa Sizabantumission (KSB) in Südafrika ereignet hätten. Nach erfolglosen Verständigungs- und Klärungsversuchen hätten sich der schweizerische und verschiedene andere europäische Zweige kurz vor Ostern 2019 von Kwa Sizabantu Südafrika getrennt und man gehe als eigenständige Kirchen weiter.“  mehr Informationen

Der Bundesrat schlägt vor, den Grundsatz der gewaltfreien Erziehung explizit im Zivilgesetzbuch (ZGB) zu verankern. Er setzt damit einen Auftrag des Parlaments um. Die vom Bundesrat vorgeschlagene Bestimmung verpflichtet die Eltern explizit, in der Erziehung weder körperliche Bestrafungen noch andere Formen entwürdigender Gewalt anzuwenden. Die Vernehmlassung dauert bis zum 23. November 2023. mehr Informationen

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