Die zehn Worte

Juden und Christen im Gespräch, Die zehn Worte, Exodus 20, Mittwoch, 30. August 23, 14 Uhr, Radio Maria Schweiz

In dieser Sendung dabei ist Dr. Richard Breslauer, jüdischer Dozent an der Jüdisch – Christlichen Akademie in Basel  und Hanspeter Obrist, Erwachsenenbilder

Die zehn Gebote (2.Mose 20,1-17) sind das grundlegendste Ordnungssystem der Geschichte geworden. Alle Gebote sind dazu da, uns zu einem gesegneten und glücklichen Leben zu verhelfen.

Impulse von Hanspeter

Der biblische Gott ist der Gott, der Menschen freisetzt und sie führt. Hier im Text steht „geführt aus dem Sklavenhaus“.

Zu einem freien Leben gehören auch Regeln, die zu einem gelingenden Leben führen. Deshalb gibt Gott zehn Merkpunkte. Wenn man eine Gruppe fragt, welche Regeln es für das Zusammenleben braucht, kommt man auf ähnliche Aussagen. Heute wird es oft so formuliert: „Alles ist erlaubt, was dem anderen nicht schadet.“ Natürlich sollte ich auch mir nicht schaden, damit ich nicht zum Schaden für mein Umfeld werde.

Jesus fasste alles in Matthäus 22,37-40 so zusammen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. 38 Das ist das wichtigste und erste Gebot. 39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. 40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“

Eine wichtige Beobachtung ist, die 10 Gebote wollen uns nicht den Weg zu Gott zeigen, sondern wie wir mit Gott und unseren Mitmenschen leben sollen. Die Vorbedingung ist, dass wir die Erlösung, die Gott uns schenkt, erfahren haben. Gott sagt: Ich habe Dich aus der Sklaverei befreit. Diese Befreiung erleben wir durch Jesus Christus. Durch sein stellvertretendes Sterben am Kreuz befreit er uns von allen Zwängen der Sünde. Er setzt uns frei zu einem gelingenden Leben mit Gott und unseren Mitmenschen.

Die zehn Gebote sind eigentlich die Umgangsregeln für Glaubende. Natürlich sind sie auch für alle Menschen hilfreich. Doch in einigen Punkten sind sie nur von Glaubenden nachvollziehbar.

Gott möchte, dass wir unser ganzes Leben ihm anvertrauen. Nicht, um etwas zu verlieren, sondern damit wir unsere Freiheit nicht verlieren und wieder in eine neue Sklaverei geraten.

Anderen Götter dienen, bedeutet auch, andere Normen zu akzeptieren. Damit geraten wir in einen Konflikt der Werte. Hier liegt eine Knacknuss der heutigen Gesellschaft. Da nicht mehr alle die 10 Gebote akzeptieren wollen, wird es immer schwieriger. Man ist heute nicht mehr zur Wahrheit verpflichtet. Der Lebensschutz gilt nur noch begrenzt. Gefühle sind wichtiger als gegenseitige Verpflichtungen. Unsere Konsumgesellschaft baut darauf auf, dass wir haben wollen, was der andere hat.

Viele haben nicht mal mehr eine Ahnung was in den 10 Geboten steht und was ihr eigentlicher Sinn sind. Wir leben also in herausfordernden Zeiten.

Doch Gottes Betriebsanleitung hat sich als zuverlässig erwiesen. Und das bringt uns auch dazu, dass die 10 Gebote auch aufzeigen, wie Gott sich das Leben gedacht hat und weshalb wir seine Hilfe und Vergebung brauchen. Die zehn Gebote sind also auch ein Wegweiser zurück zu einem Leben im Einklang mit Gott.

Zum letzten Gebot

Ein oft wenig beachteter Punkt kommt für mich im letzten Gebot zum Ausdruck.

Du sollst nicht begehren, was dem Nächsten gehört.

Gott möchte uns aus der Sklaverei der Gedanken herausführen, wo wir uns immer mit anderen vergleichen und alles haben müssen. Gott möchte uns wieder zu eigentlichen Menschen machen.

Gott möchte, dass wir von innen heraus verändert werden. Gott sagt in seinem letzten Gebot: Pass auf Mensch, denke nicht, dass du glücklich bist, wenn du alles hast.

Im ständigen Vergleichen verlieren wir die Sicht auf das Einmalige in unserem Leben.

Gott beschenkt jeden Menschen unterschiedlich. Wir müssen in den Schuhen gehen, die zu uns passen. Das letzte Gebot fordert uns heraus, uns anzunehmen, wie und wozu uns Gott geschaffen hat. Die Kunst des Lebens ist dankbar zu sein für das, was Gott uns gibt und nicht ständig nach dem zu streben, was wir nicht haben.

Zum zweiten Gebot

Andere Götter bedeutet auch, andere Normen zu akzeptieren. Damit geraten wir in einen Konflikt der Werte. Kommt jemand sogar zum Schluss, dass es für ihn keinen Gott gibt, dann meint er auch, er sei niemandem für sein Handeln verantwortlich. Dann öffnet sich Tor und Tür für verborgenes Unrecht. Der Fokus liegt dann darauf, dass etwas einfach nicht offenbar wird.

Keine anderen Götter ist die Vorbedingung für die folgenden Ansagen.

Zum Schabbat

Der eigentliche Sinn vom Schabbat ist, dass wir uns am Erarbeiteten erfreuen und einen Tag für das Zeit haben, was sonst zu kurz kommt. Die Menschen sollen physisch, emotional und geistlich wieder hergestellt werden, damit sie sich am von Gott geschenkten Leben erfreuen und Gott dafür danken.

Weitere Impulse

Mose – Gebote zum Leben

Die zehn Gebote sind dazu da, uns zu einem gesegneten und glücklichen Leben zu verhelfen.

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