Jahrelang lebte Nadia allein, von ihrer Familie abgeschnitten. Sie sehnte sich nach etwas, konnte es aber nicht in Worte fassen. Erst als ihr Vater starb, verstand sie: Sie sehnte sich nach einem Vater, der sie bedingungslos liebte.
Nadia (Name geändert) hatte von Jesus gehört – einige ihrer Verwandten waren Christen. Doch als sie mit sieben Jahren Fragen stellte, wurde sie schnell zum Schweigen gebracht. «Ich war in der Schule und es ging um ein interessantes Thema zum freien Willen. Ich fragte den Lehrer herausfordernden Fragen, aber anstatt mich darin zu unterstützen, bekam ich Probleme. Meine Mutter, die bemüht war, die Dinge friedlich und für mich sicher zu halten, sagte mir: ‚Frag nichts, tu einfach, was du tun musst; beende einfach die Schule!’»
Doch die Suche nach Antworten führte das junge Mädchen weg vom Islam. Dies hatte schwere Auswirkungen auf ihr Leben, denn die Familie schloss sie aus der Familie aus. Monatelang hatte sie keinen Kontakt zu ihren Eltern. «Ich befand mich am tiefsten Punkt meines Lebens», erinnert sich Nadia heute. «Ich hatte das Gefühl, dass es keine Hoffnung gibt und seit etwa einem Jahr war ich sehr wütend auf Gott…» Sie sprach auch keine Gebete mehr. Doch immer wieder träumte sie von Jesus und er sprach in den Träumen zu ihr.
Dann starb Nadias Vater. «Ich hatte ihn seit Jahren nicht gesehen und es war eine sehr schwierige Situation für mich. Wir waren im Kontakt gewesen, aber getrennt voneinander.» In der Zeit der Trauer merkte sie, wonach sie sich wirklich gesehnt hatte: Nach einem Gott, der sie bedingungslos liebte. «In dem Moment wusste ich, dass Jesus neben mir stand, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte. Das war das merkwürdigste, aber wunderbarste Gefühl!» In dem Augenblick gab sie Jesus ihr Leben. «Da war plötzlich Friede, und ich wusste, dass ich nicht allein war. Ich hatte mich so lange Zeit allein gefühlt, einsam und ich musste jahrelang allein ums Überleben kämpfen. Zum ersten Mal spürte ich, dass da ein Vater war, der mich adoptiert hatte.»