Libanon

22.6.22 Der libanesische Energieminister Walid Fayad gab offiziell bekannt, dass der Libanon ein Abkommen mit Ägypten über den Import von 650 Millionen Kubikmetern Erdgas unterzeichnet hat, wodurch die libanesische Bevölkerung voraussichtlich etwa vier Stunden Strom pro Tag erhalten wird.

Die Vereinigten Staaten haben dieses Abkommen von den amerikanischen Sanktionen ausgenommen und erlauben den Transfer von ägyptischem (israelischem) Gas in den Libanon mit der Pipeline, die von Ägypten durch Jordanien und Syrien verläuft.

21.6.22 Der Libanon, Syrien und Ägypten haben ein Abkommen unterzeichnet, um Gas von Ägypten über Syrien in den Libanon zu transportieren.

Eine Sache, die bemerkenswert ist: Ägypten hat kaum genug Gas für den eigenen Verbrauch, also wird das Gas exportiert, das es von Israel kauft. In Wirklichkeit wird der Libanon also israelisches Gas bekommen, das über Ägypten, Jordanien und Syrien transportiert wird. Sie hätten ein billigeres Geschäft bekommen können, wenn sie Frieden mit Israel hätten und es direkt von ihren südlichen Nachbarn kommen würde. Israelische Gas wird also in Ägypten für die Libanesen „koscher“ gemacht.

Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hat mit der Ausweisung syrischer Flüchtlinge gedroht, wenn die internationale Gemeinschaft nicht zur Hilfe kommt. Die internationale Gemeinschaft müsse sich für die Rückkehr der syrischen Flüchtlinge in ihre Heimat einsetzen, sagte Mikati. Andernfalls werde sich der Libanon dafür einsetzen, die Syrer mit «legalen Mitteln» und der «strengen Anwendung des libanesischen Rechts» ausser Landes zu bringen. Diese Entscheidung werde für die westlichen Länder «nicht wünschenswert» sein.

Im Libanon herrscht eine schwere Wirtschaftskrise. Zugleich verzeichnet das Land den höchsten Anteil von Flüchtlingen an der Bevölkerung. Die Regierung schätzt die Zahl der Flüchtlinge bei sechs Millionen Einwohnern auf rund ein Viertel.

Menschenrechtsgruppen haben vor der erzwungenen Rückführung von Flüchtlingen nach Syrien gewarnt. Sie verweisen auf Berichte über Festnahmen, Folter und das Verschwinden von Flüchtlingen in ihrer Heimat.

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