Bei einer Messerattacke in einer Kirche in Nizza sind ein Priester und eine Nonne von einem offenbar geistig verwirrten Mann schwer verletzt worden. Das Leben des Geistlichen sei nicht in Gefahr, teilte Innenminister Gérald Darmanin am Sonntag mit.
Zu dem Angriff kam es nach Angaben einer Polizeisprecherin während der Morgenmesse in der Kirche Saint-Pierre-d’Arène unweit der Strandpromenade. Der Täter sei offenbar geistig verwirrt gewesen und wurde festgenommen.
Pater Christophe Rudzinski, Vikar der Pfarrei Saint-Pierre-d’Arène in Nizza, hat heute Morgen in seiner Kirche zwanzig Messerstiche erlitten, als er sich auf die Feier der Heiligen Messe vorbereitete. Auch Schwester Marie-Claude, die sich zwischen den Priester und den Angreifer stellte, wurde verletzt.
Wie der Bürgermeister Christian Estrosi mitteilte, habe er auf der Intensivstation mit dem Priester und der Nonne bereits reden können. Trotz des dramatischen Vorfalls sei der Geistliche in guter Verfassung. Der nicht vorbestrafte Täter, der aus dem südfranzösischen Fréjus stamme, habe mit einem sieben Zentimeter langen Messer mehrfach zugestochen.
Die Gemeindepolizei und die Nationalpolizei seien gemeinsam in das Gotteshaus gestürmt, um den Angreifer zu überwältigen. Für etliche der nach der Attacke schockierten Gläubigen sei psychologische Hilfe organisiert worden.
Der Präfekt des Departements Alpes-Maritimes, Bernard Gonzalez, sagte, der Täter sei bereits in psychiatrischer Behandlung gewesen. Als Straftäter oder Radikalisierter sei der Mann nicht erfasst gewesen. Die Behörden gingen deshalb zunächst auch nicht von einem extremistischen Hintergrund des Täters aus.