Pfarrermangel

„Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!“ (Lukas 10,2).

Wenn man dieses Wort Jesu näher betrachtet, fällt auf, dass Jesus zwar von einer reichen Ernte spricht, aber nie von einer ebenso reichen Zahl der Arbeiter. Er sagt zwar, dass Arbeiter von Gott erbeten werden können und sollen. Er sagt aber nicht, dass dem Mangel an Arbeitern dann ein Überangebot folgen werde. Er sichert uns sozusagen lediglich eine „Grundversorgung“ zu, die – wie alles – immer Gnade bleibt.

Jesus hat nur mit zwölf Arbeitern in seinem Weinberg angefangen. Das ist völlig unrealistisch für die ganze Welt. Matthäus 28,19: „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern.“

Die im Verhältnis geringe Zahl von Arbeitern ist von Anfang an von Jesus beabsichtigt, ebenso wie deren strikte Abhängigkeit von der Gnade Gottes und vom Bittgebet: „Bittet den Herrn der Ernte“.

In Wahrheit haben wir keinen Pfarrermangel, sondern einen Mangel an Gläubigen. Da wo ein geistlicher Hunger herrscht, wird der Herr auf unsere Bitte hin wieder mehr Arbeiter in sein Erntefeld senden. Da wo Menschen offen sind für das Wort Gottes, macht es auch Sinn Arbeiter hinzusenden. Ein ehrliches Bittgebet offenbart auch die Bereitschaft sich von Gottes Wort prägen zu lassen oder jemanden unterstützend auszusenden, weil man selbst von Gott begeistert ist.

Denn Jesus sagt auch in Matthäus 10,14: „Und wenn man euch nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, geht weg aus jenem Haus oder aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen!“

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