Im vergangenen Jahr hat Israel mehrmals versucht, den Tourismus wieder zu öffnen, doch der Start war ein Fehlstart. Am Sonntag beschloss das Kabinett, das Einreiseverbot für alle Nicht-Staatsbürger Israels um 10 Tage zu verlängern und die Liste der „roten Länder“, in die Israelis nicht reisen dürfen, zu erweitern (u.a. England, Dänemark, Afrika außer den Mittelmeerländern). Die Regierung erklärte außerdem, die rote Liste werde täglich überprüft und aktualisiert, was bedeutet, dass jeder Israeli, der sich zu einer Flugreise entschließt, ein hohes Risiko eingeht. Sollte das Zielland plötzlich auf der roten Liste stehen, müssen die betroffenen Israelis nach ihrer Rückkehr eine vollständige Quarantäne über sich ergehen lassen.
Verkehrsministerin Merav Michaeli erklärte gegenüber ihren Kabinettskollegen, sie halte es für „legitim, die Tourismusindustrie zu opfern“, bestand aber auf einer Entschädigung für die Arbeitslosen.
Finanzminister Avigdor Liberman entgegnete, Entschädigungen seien nicht der richtige Ansatz, da es keine Garantie dafür gebe, dass sich der Tourismus in absehbarer Zeit erholt.
„Der Tourismus ist von vier Millionen Besuchern pro Jahr auf nur noch 200.000 zurückgegangen. Selbst die optimistischsten Prognosen gehen davon aus, dass wir im Jahr 2025 nur noch weniger als eine Million Touristen haben werden. Wir können nicht wie die vorherige Regierung sein und einfach Geld an jeden verteilen, der seine Hand hebt“, betonte Liberman. „Jemand muss es sagen: Reiseveranstalter und Reiseleiter sollten den Beruf wechseln.“ mehr Informationen
Auch in Europa leidet der Tourismus. Weil die Airlines nur Personen mit negativem Testergebnis mitnehmen dürfen, laufen die Genesenen Gefahr, dass sie wochenlang in einem teuren Hotel im Ausland festsitzen. Laut Studien können sie auch noch drei Monate nach der Corona-Erkrankung positiv getestet werden, selbst wenn sie nicht mehr ansteckend sind. Das BAG meldet hingegen, dass ein positiver Test 20 bis 30 Tage nach Beginn der Infektion «relativ selten» sei.
Bei Kuoni seien es bisher nur Ausnahmefälle gewesen, bei denen Reisende wegen positiver Tests nicht zurück in die Schweiz konnten und in Quarantäne mussten. Kuoni empfiehlt Genesenen, schon vor der Hinreise einen Corona-Test zu absolvieren. «Dies mindert das Risiko eines positiven Testergebnisses in der Feriendestination.»
Die Schweiz befindet sich neu auf der deutschen Liste der Corona-Hochrisikogebiete. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Einreise für zehn Tage in Quarantäne. Alternativ kann nach fünf Tagen ein negativer Test vorgelegt werden.
Zugleich herrscht in Israel eine Knappheit an Arbeitskräften wegen des Coronavirus in allen Bereichen der Wirtschaft. Wörtlich sagte der Minister am israelischen TV: «Wir werden eine Art Experiment im Hi-Tech-Sektor durchführen und werden dem Import ausländischer Arbeitskräfte zustimmen – sogar für den Hi-Tech-Bereich». Lieberman gab keine Details bezüglich Zahlen oder des Zeitrahmens für das Experiment im blühenden israelischen Hi-Tech-Bereich an, der allein dieses Jahr einen Umsatz von rund 25 Milliarden Dollar generiert hat. Ausländern ist derzeit die Einreise nach Israel nicht gestattet, um so die Ausbreitung der Covid-19-Variante Omikron zu bremsen. Avi Hasson, CEO von Start-up Nation Central, einer non-profit Organisation, die das israelische technische Ökosystem genau verfolgt, sagte, der Sektor würde unter einer «chronischen Knappheit von zehntausenden von Mitarbeitern leiden». mehr Informationen