7.7.21 Isaac Herzog wird am Mittwoch 7.7.21 als elfter Präsident Israels vereidigt und ersetzt Reuven Rivlin. Die Übergabe des Präsidenten findet zum ersten Mal im Präsidentenpalast von Israel statt. Herzog wird dort gegen 19:30 Uhr eintreffen und von Rivlin begrüßt werden.
2.6.21 Itzchak Herzog wird als 11. Präsident des Staates Israel gewählt. Herzog ist der Sohn des 6. Präsidenten Israels, Chaim Herzog, der dieses Amt von 1983-1993 innehatte. Er ist derzeit Chef der Jewish Agency und war zuvor Vorsitzender der Arbeitspartei. Seine Amtszeit wird am 9. Juli beginnen, als Nachfolger des derzeitigen Präsidenten Reuven Rivlin. Herzog erhielt bei der Wahl am Mittwoch im Knessetplenum 87 von 120 Stimmen. Seine Gegenkandidatin, die Sozialaktivistin und mit dem Israel-Preis ausgezeichnete Pädagogin Miriam Peretz, erhielt nur 27 Stimmen.
Die israelische Präsidentschaftswahl ist am 2. Juni. Das gab Knessetsprecher Jariv Levin (Likud) am Montag 10.5.21 bekannt. Die Amtszeit von Präsident Reuven Rivlin endet am 9. Juli.
Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 19. Mai. Voraussetzung dafür sind die Unterschriften von mindestens zehn Knessetabgeordneten.
Der Präsident wird von der Knesset in geheimer Abstimmung gewählt. Der Kandidat benötigt die absolute Mehrheit der Stimmen (61 von 120), wird diese im ersten Wahlgang nicht erreicht, wird die Wahl bis zu zweimal wiederholt. Sollte immer noch kein Kandidat die Mehrheit der Stimmen erreichen, scheidet im vierten Wahlgang der Kandidat mit dem niedrigsten Ergebnis aus der Wahl aus. Die Amtszeit des Präsidenten beträgt 7 Jahre. Eine Wiederwahl ist nicht möglich. Der israelische Präsident hat vor allem repräsentative Aufgaben und kaum operative Befugnisse.
Diese müssen mindestens zehn Unterschriften von Abgeordneten vorweisen, um für das Amt des 11. israelischen Staatspräsidenten kandidieren zu können. Gelungen ist das dem Vorsitzenden der Jewish Agency, Jitzchak Herzog, und der Israel-Preisträgerin Miriam Peretz.
Der Vorsitzende der Jewish Agency und ehemalige Vorsitzende der Labour Party, Jitzchak Herzog, kündigte am Mittwoch 19.5.21 seine Kandidatur für die Präsidentschaft Israels an. „In dieser Zeit der Krise sind wir alle verpflichtet, für unsere Nation einzutreten“, sagte er. „Ich glaube, dass der nächste Präsident Israels die Aufgabe haben wird, die Kluft zwischen uns zu ändern. Deshalb kündige ich meine Kandidatur für die Präsidentschaft Israels an.“ Jitzchak Herzog (geboren 22. September 1960 in Tel Aviv) ist ein israelischer Rechtsanwalt und Politiker. Er war von 2013 bis 2017 Parteivorsitzender der Awoda und trat als Spitzenkandidat des Mitte-links-Oppositionsbündnisses Zionistische Union bei der Knessetwahl im März 2015 gegen Premier Benjamin Netanjahu an. Seit 2018 ist er Vorsitzender der Jewish Agency for Israel. Bis zum Ende der Frist gelang es dem Kandidaten, die Unterschriften von 27 der 120 Abgeordneten für seine Bewerbung zu erhalten.
Miriam Peretz erhielt nur elf Stimmen. Die 67-Jährige war zwar bislang nicht politisch aktiv. Dennoch ist sie vielen Menschen in Israel bekannt, allerdings durch tragische Umstände: Ihr ältester Sohn Uriel fiel 1998 im Libanon. Sein jüngerer Bruder Eliras kam 2010 bei einer Militäroperation in der Nähe des Gazastreifens ums Leben. 2014 durfte die Mutter von noch vier Kindern am Unabhängigkeitstag eine der zwölf Fackeln entzünden. Wenn es um Zionismus oder den Umgang mit einem Verlust geht, erhebt sie ihre Stimme. 2018 erhielt sie den Israel-Preis für ihr Lebenswerk – die höchste kulturelle Auszeichnung des Landes.
Nicht genügend Unterschriften für eine Kandidatur erhielten diesmal der Sänger und Schauspieler Jehoram Gaon, der frühere Avoda-Abgeordnete Michael Ben-Sohar, der ehemalige Likud-Abgeordnete Jehuda Glick und der Juraprofessor Schimon Schitrit, der bereits für die Avoda im Parlament saß. Zudem zog Wirtschaftsminister Amir Peretz vor zwei Wochen seine Kandidatur zurück.
Der orthodoxe Rabbiner Jehuda Glick setzt sich unter anderem dafür ein, dass alle Menschen auf dem Jerusalemer Tempelberg beten dürfen.
In einem Interview mit Israelnetz sagt er: „Ich habe die „Schalom-Jerusalem-Stiftung“ gegründet. Wir wollen Menschen auf der ganzen Welt mit Jerusalem verbinden. Die Bibel beschreibt Gott als Schöpfer aller Menschen nach seinem Abbild. Er hat jeden von uns anders erschaffen. Er wollte unterschiedliche Nationen. Aber wir sind um einen Gott vereint. Ich sehe mich als einen Diener der Öffentlichkeit, als einen Diener Gottes. Ich betrachte mich definitiv als eine Person, die versucht, in der Welt etwas zu verändern. Aber ich sehe mich nicht als Oppositionsperson. Ich sehe mich mehr als jemand, der versucht Brücken zu bauen, zu verbinden, als Person, die versucht mit den Herzen der Menschen zu sprechen.“ Ich verfolge ein Konzept der Vielfalt, der Harmonie, der Inklusivität. Ich gehe mindestens einmal pro Woche zum Tempelberg. Die Leute schicken mir Gebetsanliegen und wir beten dort für sie. Es ist eine Bewegung von Menschen, die glauben, dass die Welt eins ist und dass wir alle Verantwortung füreinander haben. Laut der Bibel ist der Tempelberg das Zentrum des Gebets der Welt. Dass Menschen, die keine Muslime sind, dort nicht beten dürfen, ist verstörend. Dieser Ort sollte ein Symbol der Inklusivität, der Toleranz, des gegenseitigen Respekts und des Friedens sein. Es gibt dort Menschen, die auf Gewalt aus sind, auf Belästigung. Das ist das komplette Gegenteil von Gott und der Idee der Inklusivität. Ich setze mich nicht nur dafür ein, dass Juden dort beten dürfen. Ich kämpfe dafür, dass alle Menschen im Weltzentrum des Gebets beten dürfen. Wir glauben, dass wir in den Zeiten der letzten Tage leben. Und in dieser Zeit müssen wir sicherstellen, dass Jerusalem, der Thron Gottes, die Vorstellung Gottes widerspiegelt. Und Gottes Idee ist nicht Hass, sondern Frieden. Ich strecke meine Hand in Frieden aus. Unsere Bewegung lädt Menschen aller Nationalitäten und Religionen ein, sich uns anzuschließen und Brücken zu bauen. Der Wiederaufbau des Tempels als Gebetshaus für alle Nationen muss Teil einer humanitären Bewegung sein. Wir müssen unser Herz für die Waisen und die Witwen öffnen. Wir müssen unsere Herzen für Behinderte öffnen. Das ist die Idee eines Tempels. Ein Tempel verändert die Welt. Jeder einzelne Mensch ist einzigartig und besonders. Wir reden also über die Gefäße, die vorbereitet werden müssen. Das wichtigste Gefäß ist wirklich die Bereitschaft, all unsere negativen Gefühle aus unseren Herzen und Seelen zu entfernen und unsere Herzen zu öffnen. Das lässt zu, dass Gott in diese Welt kommt und nicht hinausgedrängt wird. Er wird nicht gebaut werden, wenn es uns nicht gelingt, dafür die Unterstützung der muslimischen Welt zu erhalten. Vor 100, 200 Jahren bezeichnete die christliche Welt Juden als Feind. Sie sah im jüdischen Volk ein Symbol für das Böse. Aber wie Sie wissen, gibt es heute viele Christen, die Israel unterstützen. Ich denke, das Gleiche geschieht langsam in der muslimischen Welt. Wir sehen viele arabische Länder, die näher an Israel heranrücken. Wir versuchen, die ganze Menschheit zu erreichen. Rabbiner Glick sagte laut der Nachrichtenseite „Arutz Scheva“ als Reaktion auf das Scheitern: „Wie immer gibt es einen Regisseur für das Drehbuch, der die Dinge am besten ausrichtet. Ich wollte neue gute Energien in die Institution des Präsidentenamtes bringen, und es war mir nicht vergönnt. Ich wünsche allen hervorragenden Kandidaten viel Erfolg.“
Schim’on Schitrit ist ein ehemaliger israelischer Politiker, der von 1992 bis 1996 verschiedene Ministerposten innehatte. Er wurde am 1. März 1946 in Erfoud (Französisch-Nordafrika, heutiges Marokko) geboren. Er zog mit seiner Familie im Jahre 1949 nach Israel, wo er Rechtswissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem studierte.