Muslime, die zum Christentum konvertiert sind, führen in Frankreich ein Schattendasein im Namen Christi. Sie sind von ehemaligen Glaubensgenossen bedroht, zum Teil verfolgt, in jedem Fall ausgestoßen. Über ihr Leiden berichtet kaum jemand, schreibt die Tagespost.
Laut einer neuen Untersuchung des European Center for Law and Justice (ECLJ) leben in Frankreich zwischen 4.000 und 30.000 Ex-Muslime, die sich zum Christentum bekehrt haben. Viele von ihnen werden verfolgt. Diese Ex-Muslime seien nicht nur verbalen Angriffen ausgesetzt, sondern müssten auch um Leib und Leben bangen. Die meisten dieser Christen, die den Islam verlassen haben, führen ein Doppelleben. Für die meisten sei ihre Anwesenheit in einer Kirche nicht denkbar: „Trotz ihres Glaubens können sie es nicht riskieren, die Schwelle einer Kirche zu überschreiten“. Man wohne „einer echten Hexenjagd im Umfeld des islamischen Kommunitarismus bei“, stellt die französische Zeitschrift „L’Incorrect“ fest. Doch an wen können sich diese neuen Christen wenden? Leider gebe es nur wenige Strukturen, die über geeignete Möglichkeiten verfügten, „um diese Menschen – sehr häufig junge Mädchen ohne Wohnung und Unterstützung – zu begleiten. Sogar innerhalb der Kirche gibt es nur wenige Stellungnahmen – berechtigterweise aus Angst vor Repressalien für den Konvertiten und seine Familie, aber auch aus Angst vor dem, was die Pfarrei erleiden könnte, wie auch im Namen des ‚interreligiösen Dialoges‘“. mehr Informationen
Der Innenminister und die Wissenschaftsministerin verurteilten jetzt öffentlich sowohl die Schmähungen gegen den Islam, die ein Unbekannter am Wochenende an die Wände des vielgerühmten Instituts Politischer Wissenschaften in Paris gesprüht hatte, als auch die Brandstiftung einer Moschee in Nantes, die glücklicherweise nur wenig Schaden verursacht hatte. Innenminister Gerald Darmanin griff dafür tief in die Kiste markiger Worte: „Ein Angriff auf den Islam ist ein Angriff auf die Republik“. Richtiger wäre gewesen: Ein Angriff auf das Gewaltmonopol der Republik. Die Republik mit dem Islam gleichzusetzen liefert vielen Muslimen Genugtuung, verärgert aber auch viele Franzosen.
Klar sein aber muss in einem freiheitlichen Staatswesen: Gewaltanwendung ist Sache des Staates. Alles andere ist Selbstjustiz und überschreitet eine rote Linie, egal von wem die Gewalt ausgeht und gegen wen sie gerichtet ist.
Denn der Islam wird von der Politik allzu gern als Opfer dargestellt, der mit Terror nichts zu tun habe. Völlig vergessen vom politisch-medialen Establishment ist jedoch das Schicksal der Muslime, die zum Christentum konvertiert sind.
Umso wichtiger sind die Recherchen und Zeugnisse, die das Europäische Zentrum für Recht und Gerechtigkeit jetzt zusammengetragen hat. Denn diese Ex-Muslime suchen tatsächlich eine neue Heimat – für Seele, Geist und Körper.
Denn der Geist der Gesetze kann auch von einer Religion, die sich nicht an der Würde des Menschen orientiert, bestimmt werden. Das Europäische Zentrum für Recht und Gerechtigkeit (European Center for Law and Justice) mit Sitz in Straßburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Geist der Gesetze in den europäischen Staaten und Organisationen im Sinne dieser Würde zu untersuchen und Verfehlungen publik zu machen.
Jetzt hat das Zentrum erneut eine Studie vorgelegt, und wieder wurden mit wissenschaftlicher Akribie Zeugnisse untersucht und Zahlen zusammengetragen über ein Thema, das die Medien eher links liegen lassen. Der Titel: „Die Verfolgung der vom Islam konvertierten Christen in Frankreich“. Peinlich ist die Studie für Politiker, die ständig davor warnen, daß man den Islam nicht mit Islamismus verwechseln dürfe. Denn keiner dieser Politiker kann erklären, warum sich islamistische Terroristen auf den Koran berufen oder warum die 57 in der Organisation islamischer Staaten vertretenen Länder sich für den Primat der Scharia aussprechen, auch in nichtmuslimischen Ländern Europas. Dieses Rechtsverständnis und der dazugehörige Ehrenkodex mag viel erklären. Aber die Glaubens-und Gewissensfreiheit ist als natürliches Grundrecht nach europäischem Verständnis nicht verhandelbar.
In muslimischen Ländern steht auf Konversion oder Abfall vom muslimischen Glauben dagegen die Todesstrafe. Auch in Frankreich, so Gregor Puppinck, „ist die Konversion in muslimischen Gemeinschaften verboten und wird mit dem sozialen Tod bestraft. Konversionswillige werden auch physisch bedroht. Denn in den Familien und Vierteln ist es die Religion, die die Gemeinschaft definiert“.
Das Zentrum habe Zeugnisse aufgenommen über „Entführungen, Zwangsheiraten junger Mädchen, physische Gewalt und Vergewaltigungen bis hin zu Morden“. Für die Mädchen und jungen Frauen sei es „deutlich schlimmer als für Männer, ihre Konversion gilt als Verletzung der Familienehre, vom Verrat an der Gemeinschaft ganz abgesehen. Eine Zeugin berichtete von einer häufigen Beleidigung junger Frauen, nicht selten vom eigenen Vater ausgesprochen: Mir wäre lieber, Du wärst eine Hure als eine Christin.“ Vielfach finden die Konversionen wegen der zu erwartenden Reaktionen heimlich statt. „Wenn sie bekannt werden, wird die Person aus der Familie ausgestossen und muss in den meisten Fällen schon zum eigenen Schutz so schnell wie möglich aus- und umziehen“. Der soziale Druck von Seiten der Familie und früherer Glaubensgenossen bleibe oft ein Leben lang bestehen.
Über die Zahlen der Konversionen lassen sich keine genauen Angaben machen. Puppinck spricht von „durchschnittlich 300 Muslimen, die sich pro Jahr katholisch taufen lassen“.
Bei den evangelikalen Kirchen schätzt der Bericht des Zentrums die Zahl aufgrund der zugänglichen Informationen auf 600 Konversionen. 70 Prozent seien Frauen. „In islamischen Ländern sei die Zahl höher, etwa im Iran oder bei den Berbern in Algerien“, sagt Gregor Puppinck.
Die Motive für die Konversion seien ganz unterschiedlich. In den meisten Fällen seien die Neugetauften irgendwie auf die Bibel gestoßen, hätten das Neue Testament mit wachsendem Staunen gelesen und seien von einem Gott der Liebe begeistert. Der Traum spiele bei vielen eine Rolle, „ähnlich wie im Leben des heiligen Josef oder des Propheten Samuel“. Das seien natürlich besondere Gnadenerweise, die den Weg zum christlichen Leben weisen und erst danach wendeten sich viele an Kirchenstellen oder ihnen bekannte Christen.
Dabei machten sie leider nicht immer gute Erfahrungen. Manche Kirchenleute seien misstrauisch und vermuteten eine Falle von Islamisten, andere fürchteten auch ohne Falle die Rache von islamistischen Angehörigen. „Dabei“, so Puppinck, „können diese Christen die Kirche durchaus bereichern. Denn sie nehmen das Wort Christi, wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach (Lk 9,23), sehr ernst.“ Diese Ernsthaftigkeit des Glaubens sei in unserer neuheidnischen Welt ein Zeugnis der Wahrheit. mehr Informationen
Der Soziologe Bernard Rougier, der mit der Studie über „Die eroberten Gebiete des Islam“ in Frankreich vor gut einem Jahr bekannt wurde, wird seither bedroht und in den sozialen Netzwerken angegriffen. Dem Orientalist Gilles Kepel, der mit mehreren Büchern auf die Gefahren des Islam auch in Frankreich hinweist, geht es nicht besser, auch er braucht Polizeischutz. Bekannte Professoren wie Alain Finkielkraut werden niedergebrüllt, weil sie jüdischer Abstammung sind. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Sie zeigt: die Toleranz schwindet, Unsicherheit grassiert. Die meisten klassischen und heutigen Staatstheoretiker sind sich einig, dass es ohne Sicherheit auch keine Freiheit gibt. Für Thomas Hobbes war die Sicherheit der Bürger sogar die einzige Aufgabe des Staates. Der Kulturkampf wird zum politischen Schlachtfeld. Das republikanische Dilemma muss gelöst werden. Sonst kippt die Toleranz in Gewalt um. mehr Informationen
„Wenn der Staat die Realität des Problems nicht feststellt und anerkennt, werden die meisten öffentlichen Akteure weiterhin das Phänomen der Verfolgung derer leugnen, die den Islam verlassen und Tausende Menschen daran hindern, in Frieden zu leben und ihre Religionsfreiheit auszuüben.“ aus „Die Verfolgung der vom Islam konvertierten Christen in Frankreich“.
Im Jahr 2020 wurde der Abfall vom Glauben in den folgenden 10 Ländern mit dem Tod bestraft: Afghanistan, Saudi-Arabien, Brunei, Vereinigte Arabische Emirate, Iran, Malediven, Mauretanien, Katar, Somalia (implizit) und Jemen.
Wenn sie die Kirche betreten, hoffen sie, dort eine neue Familie zu finden, doch für viele von ihnen ist es eine kalte Dusche. Einige werden gut aufgenommen und finden eine echte Familie, aber viele andere werden nicht begrüßt. Daher werden nach einigen Monaten oder Jahren, in denen Einsamkeit und materielle Schwierigkeiten helfen, dass ein erheblicher Teil der vom Islam zum Christentum konvertierten Menschen, laut den Verbandsführern zwischen 5% und 30% der Konvertiten, nach mehrjähriger Praxis die christliche Religion wieder verlassen.
„Communio Messianica“ ist ein neues, globales Netzwerk für ehemalige Muslime, die zum Christentum konvertiert sind. Siehe Webseite: https://mbbglobal.net/who-are-we
Hilfe bei drohender Gewalt im Namen der Ehre
Sie brauchen Hilfe? Der Verein Sabatina ist für Sie da – So erreichen Sie uns: Tel: 41 44 500 22 33 Email: hilfe@sabatina-schweiz.ch / https://sabatina-schweiz.ch
Das weltweite Treffen muslimischer Christen von „unacf.fr“ findet am 1. und 2. Mai 2021 von 19 bis 22 Uhr statt!
Siehe auch
Wachsende Anzahl von Konversionen von Muslimen zum Christentum
Beginn einer neuen Islam-Debatte
Die Quellen über Mohammed
Der Ramadan – der Monat des Korans
Abraham – Glauben, ohne zu sehen
Islamisches Grundwissen für Frauen
Der Mythos von den „Moderaten“