Zum ersten Mal legen die katholische und evangelische Kirche in Deutschland einen Bericht zur weltweiten Beschränkung der Religionsfreiheit vor. In dem in Berlin veröffentlichten ersten „Ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“ wiesen die beiden Kirchen darauf hin, dass sich seit 2007 ein eindeutiger Trend zur Verletzung des Rechts auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit nachweisen lasse.
Am stärksten betroffen sind dem Bericht zufolge Christen, gefolgt von Muslimen. Die beiden Kirchen stellten in der ersten Studie dieser Art einen umfassenden Länderbericht vor. Demnach wurden seit dem Jahr 2007 Christen in 111 Ländern bedrängt und verfolgt. „Die Tatsache, dass Christen weltweit wegen ihres Glaubens getötet und bedroht werden, kann uns nicht ruhen lassen“, erklärte der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte.
Die Einschränkungen der Religionsfreiheit zeigten sich insbesondere darin, dass die Betroffenen an der Ausübung ihrer Religion gehindert würden. Dies betreffe etwa zehn bis dreizehn Prozent der christlichen Glaubensgemeinschaften.
Laut des Autors des Berichts, Theodor Rathgeber, liegen die meisten Länder, in denen es starke Verschlechterungen gegeben hat, in der Sub-Sahara-Region. Viele schlecht bewertete Länder seien darüber hinaus im Mittleren Osten und Asien zu finden.