Erhöhter Druck auf Christen

Der Weltverfolgungsindex 2021 zeigt: Der Druck auf christliche Minderheiten hat weltweit zugenommen.

Die Schliessung sowie Zerstörung von Kirchen und ihren Einrichtungen setzt sich in mehreren Ländern fort, besonders in China. Der religiöse Nationalismus in Ländern wie Indien und der Türkei droht alles kirchliche Leben zu ersticken.

Die Anzahl der aufgrund ihres Glaubens getöteten Christen hat sich von 2983 im Vorjahr auf aktuell mindestens 4761 erhöht.

Angriffe islamistischer Gruppen auf Christen und ihre Kirchen haben insbesondere in Westafrika und der Sahelregion stark zugenommen. Nordkorea steht aktuell und seit 20 Jahren auf Rang 1 des Weltverfolgungsindex. Dahinter folgen Afghanistan, Somalia, Libyen, Pakistan, Eritrea, Jemen, Iran, Nigeria, Indien, Irak und Syrien.

In einigen west- und zentralafrikanischen Ländern nutzten islamistische Gruppen die Lockdown Massnahmen, um ihre Aktivitäten und Angriffe gegen Christen auszuweiten, da Sicherheitskräfte nur beschränkt handlungsfähig waren. In mehreren Ländern wurde die Pandemie zum Vorwand genommen, um Christen zu beschuldigen, sie bzw. ihr «falscher» Glaube seien die Ursache für die Krankheit.

Das Regime in China strebt die Kontrolle und Steuerung aller Bürger mittels eines «Social Scorings» an. Christen stehen im Fokus, weil sie Jesus anbeten, was der Doktrin der kommunistischen Partei zuwiderläuft. Die hat den Druck auf staatlich registrierte sowie nicht-registrierte Kirchen weiter verstärkt. Kameras mit Gesichtserkennungssoftware in Gottesdiensten sind Vorschrift, Kindern und Jugendlichen ist die Teilnahme verboten. Kreuze und die biblischen Zehn Gebote müssen den Bildern von Xi Jinping und Propagandasprüchen der Partei weichen. Mindestens weitere 3080 Kirchen und ihre Einrichtungen wurden geschlossen, attackiert oder zerstört. Seit 2013 sind dies rund 18‘000. Funktionäre der Kommunistischen Partei haben in mehreren Provinzen damit gedroht, Sozialleistungen, einschliesslich Renten, zu streichen, wenn Christen sich weigern, christliche Symbole wie Kreuze durch Bilder von Präsident Xi Jinping zu ersetzen. Kirchen durften nach der Covid-19-Pandemie nur wieder öffnen, wenn sie den siegreichen Kampf der Regierung gegen das Virus rühmten.

Unter der hindunationalistischen Regierung von Indiens (Rang 10) Premierminister Modi bleibt die Gewalt gegen Christen extrem hoch, sie sind zudem in allen Lebensbereichen einem sehr hohen bis extremen Druck ausgesetzt. Mobs greifen immer wieder Kirchen und in Dörfern christliche Familien an. Die Anzahl der jährlich gemeldeten gewaltsamen Übergriffe gegen Christen hat sich seit 2014 verfünffacht. Die öffentliche Verbreitung des christlichen Glaubens wird in acht der 28 indischen Bundesstaaten bestraft, sie haben ein Anti-Konversionsgesetz; andere planen dessen Einführung.

Unter der islamistischen Agenda von Präsident Erdogan hat die Türkei (neu 25 bisher 36) mit ihrer Militäroffensive im Nordirak genau die Christen in der Region Dohuk erneut vertrieben, die einst vor dem IS aus der Ninive Ebene dorthin geflohen waren. Im Nordosten von Syrien siedelt die Türkei syrische Flüchtlinge an und vertreibt zusammen mit islamistischen Söldnern aus Syrien sowohl alteingesessene Christen als auch Konvertiten unter den Kurden. Laut UN-Bericht wurden dabei Häuser und Eigentum von Christen mit einem «N» (für Nasrani = Christen) gekennzeichnet; so wie 2014 bei der Vertreibung der Christen aus der Ninive Ebene durch den IS.

Afrika verzeichnet die höchste Zahl ermordeter Christen. Tödliche Angriffe auf Christen haben insbesondere in Subsahara Afrika stark zugenommen. Islamistische Gruppen kooperieren länderübergreifend, um Christen zu vertreiben und sie und ihre Kirchen zu vernichten. In Nigeria wurden mit 3530 die meisten Christen getötet, der Grossteil von April bis August 2020, als das Land wegen der Covid-19-Pandemie abgeriegelt war. Seit 2013 wurden Berichten von Open Doors zufolge mehr als 18‘430 Christen um ihres Glaubens willen ermordet und mehr als 1600 Kirchen zerstört.

Weltweit sind demnach mehr als 340 Millionen Christen, die oft nur eine kleine Minderheit sind, einem hohen bis extremen Mass an Verfolgung ausgesetzt.   Quelle: Opendoors.ch

Terror in Zahlen

Siehe TheReligionofPeace.com. Aktuelle Zahl von Terroropfern hier klicken.
2020: 2’128 Attacken in 52 Ländern mit 10’120 Toten und 7’720 Verletzten.
2019: 1’761 Attacken in 54 Ländern mit 10’519 Toten und 10’725 Verletzten.
2018: 2’002 Attacken in 55 Ländern mit 11’882 Toten und 11’533 Verletzten.
2017: 2’491 Attacken in 59 Ländern mit 21’262 Toten und 26’722 Verletzten.
2016: 2’475 Attacken in 61 Ländern mit 21’238 Toten und 26’677 Verletzten.
2015: 2’859 Attacken in 53 Ländern, mit 27’594 Toten und 26’145 Verletzten.
2014: 3’001 Attacken in 55 Ländern, mit 32’863 Toten und 27’522 Verletzten.

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