Marokko und Israel haben sich dem US-Präsidenten zufolge auf die Aufnahme diplomatischer Beziehungen geeinigt.
Nach den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und dem Sudan will nun auch Marokko nach Angaben des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump die Beziehungen mit Israel normalisieren. Als Teil der Vereinbarung würden die USA Marokkos Anspruch auf die umstrittene Region Westsahara anerkennen.
Benjamin Netanjahu bezeichnete die Vereinbarung als großen Erfolg. „Das Licht des Friedens im Nahen Osten hat nie heller geleuchtet als heute“, sagte Netanjahu zu Beginn des jüdischen Lichterfests Chanukka.
Es sei die Einrichtung voller diplomatischer Beziehungen geplant. Auch Direktflüge zwischen Israel und Marokko solle es geben. Netanjahu dankte Trump für dessen Bemühungen. „Wir werden es nie vergessen.“
Nach Beginn des Friedensprozesses zwischen Israel und den Palästinensern hatten Israel und Marokko eigentlich bereits 1994 mit der Normalisierung ihrer Beziehungen begonnen. Die beiden Länder richteten Verbindungsbüros ein und vertieften auch ihre wirtschaftlichen Beziehungen. Nach Ausbruch des Intifada genannten zweiten Palästinenseraufstands fror Marokko die Beziehungen zu Israel jedoch vor 20 Jahren wieder ein. Bis zu Beginn der Pandemie besuchten dennoch jährlich Tausende israelische Touristinnen und Touristen Marokko.
Die Westsahara ist eine dünn besiedelte Region an der nordafrikanischen Atlantikküste. Das Gebiet war bis 1975 spanische Kolonie. Marokko kontrolliert große Teile der benachbarten Westsahara, was international jedoch nicht anerkannt wird. In der Region strebt die von Algerien unterstützte Befreiungsbewegung Polisario seit Jahrzehnten nach Unabhängigkeit. Die Regierung Marokkos möchte der Region aber nur Autonomie zugestehen.
Ähnliche historische Einigungen mit Israel hatten unter Vermittlung der US-Regierung zuvor die Vereinten Arabischen Emirate (VAE), Bahrain und zuletzt der Sudan vereinbart. Auch seine Kritiker zollten Trump Respekt für die Vermittlung. mehr Informationen
Im August 2020 sagte der marokkanische Premierminister, sein Land sei gegen eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel. Er machte diese Äußerung vor einem Besuch des leitenden Beraters des US-Präsidenten, Jared Kushner, im arabischen Land. Marokko hat alle Gerüchte über eine Normalisierung kategorisch zurückgewiesen und bekräftigt, keinen Kompromiss zu akzeptieren, der die „gerechte palästinensische Sache“ untergräbt.