9.11.20 Leid zwingt uns, grundlegende Fragen zu stellen. Der Jünger Johannes schreibt: „Gott ist Liebe“ (1.Johannes 4,8; 4,16). Weil Gott die Liebe in Person ist, will er seine Liebe nicht mit Gewalt durchsetzen. Liebe ist eine freiwillige Zuwendung an jemanden. Wenn eine Gegenleistung verlangt wird, dann ist es eine Handelsbeziehung und keine Liebesbeziehung.
Diese Freiheit, sich für oder gegen ihn zu entscheiden, gibt Gott allen Lebewesen. So berichtet uns die Bibel von abgefallenen Engeln. Im Garten Eden symbolisieren zwei Bäume die Möglichkeit der Entscheidung. Der Mensch zweifelte an der Güte Gottes und wollte selbst bestimmen was gut und böse für ihn ist. Damit stellte sich der Mensch gegen Gottes Ordnungen. Mit der Folge, dass das selbstbestimmte Leben im Tod und Elend endet. Viel Leid verursacht der Mensch selbst, indem er die Anweisung Gottes nicht umsetzt.
Gott war von Anfang an in seiner Liebe bereit, den Verlust auszugleichen. Dazu muss der Mensch einsehen, dass er Hilfe braucht. Sich nicht mehr von Gott abwendet, sondern sich ihm zuwendet. Doch nicht mit dem Gedanken sein Defizit auszugleichen, sondern indem er das Geschenk der göttlichen Vergebung und Liebe annimmt. Die Antwort auf die göttliche Liebe ist mit Gott im Gespräch zu bleiben und den Weg der Liebe zu Gott und Menschen zu gehen. Gott liebt sogar die Menschen, die ihm gegenüber feindlich gesinnt sind. Doch seine Liebe erreicht sie nur, wenn sie beginnen diese Liebe zu erwidern.
Im Anfang musste der Mensch akzeptieren, dass Gott das Böse vernichten wird. Was im ersten Buch Mose mit dem Nachkommen der Frau beschrieben wird, welcher der Schlange den Kopf zertreten wird. Nach dem Tod und Auferstehung von Jesus, ist es unsere Haltung zum Kreuzesgeschehen, die unser Denken offenbart. Jesus sagte: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Johannes 15,13).
Damit sind noch nicht alle Fragen geklärt, deshalb gibt es dazu noch Folgeartikel.
Siehe auch:
Leid ist eine Konsequenz der Liebe Gottes
Durch Leid entsteht die Erkenntnis über Gut und Böse
Heilung bedeutet nicht Heil
Leiden fördert Glauben
Im Leid erleben wir Gottes Gegenwart