Wären die fast 300 Menschen im Zentrum geblieben, wären heute vermutlich alle tot.
«Ich weiß nicht, warum, aber ich war richtig unhöflich und sagte allen: ‚Geht nach Hause, geht nach Hause, schließt das Zentrum!’» Natürlich stieß Pastor Said Deeb auf Unverständnis. Mitarbeiter und Teilnehmer hatten teilweise lange Anfahrten hinter sich. Das Küchenteam war mitten im Kochprozess, um hinterher Essen an Flüchtlinge und Arme verteilen zu können. Doch Pastor Deeb gab nicht auf. «Ich sagte, dass ich nicht weiß, warum, aber bitte geht nach Hause und kommt Sonntag wieder – und es war erst Dienstagnachmittag» und normalerweise öffnet das Zentrum jeden Tag seine Türen.
Heute weiß der Pastor, dass es der Heilige Geist war, der ihn entgegen aller Logik das Zentrum schließen ließ. «Sie dachten alle, ich sei verrückt geworden, aber sie und ich wussten nicht, dass es der Heilige Geist war, der mich dazu brachte.»
Pastor Said Deeb, Leiter der Life Center Church, spürte ein unmittelbares Drängen, alle Leute nach Hause zu schicken. «Ich kann es nicht erklären, aber ich spürte, dass etwas Schlimmes passieren würde.» Er war in einem Gebetstreffen, aber das innere Drängen und die Unruhe gingen nicht weg und er beschloss, dem Gefühl nachzugeben und alle nach Hause zu schicken.
Es ist ein großes Gebäude, dass die Life Center Church in Beirut besitzt – nur zwei Kilometer vom Hafen entfernt. In vielen Klassenräumen erhalten Flüchtlingsfamilien, überwiegend aus Syrien, Jüngerschafts- und Bibelunterricht, Essen und Lebenshilfe. 34 Mitarbeiter kümmern sich jeden Tag um viele Erwachsene und rund 240 Kinder. Auch am Morgen der verhängnisvollen Explosion am 4. August 2020.
Als allererstes wurde die Küche wieder aufgebaut «und wir begannen mit Kochen, machten Sandwiches und warme Mahlzeiten und begannen mit dem Verteilen. Mit der einen Hand machten wir sauber, und mit der anderen Hand gaben wir den Armen um uns herum essen.»
Hilfe erhalten die Mitarbeiter von Freiwilligen aus dem ganzen Libanon. Jeden Tag verteilen sie 400 warme Mahlzeiten, 500 Sandwiches und Tausende Wasserflaschen. Finanzielle Unterstützung bekommen sie zudem aus der ganzen Welt, auch aus der Schweiz und Deutschland. «Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich das Gefühl habe, dass die Internationale Kirche sich vereint hat, um dem Libanon und Beirut zu helfen.» mehr Informationen CBN Interview