Im Dorf Ezbet Markus bei Beni Suef, 100 km südlich von Kairo, attackierten am Sonntag Salafisten mit Hacken und Schlagstöcken christliche Frauen, weil sie unverschleiert aus der Kirche kamen. Drei Koptinnen erlitten Knochenbrüche, die Polizei liess sich nicht blicken.
Am Wochenende wurden 220 Zelte eines Lagers der koptischen Jugend beim oberägyptischen Georgskloster in Brand gesteckt. Schon vor einem Jahr hatten militante Islamisten dort Feuer gelegt. Kloster und Lager befinden sich in unmittelbarer Nähe des Touristenortes Luxor.
Während es sich bei dem Brandanschlag am Oberen Nil um nicht näher bekannte Täter handelt, griffen zuvor offen deklarierte Salafisten Einrichtungen des Bistums Kaliubiya in Kairos nördlicher Satellitenstadt Schubra al-Cheima an. Nach mehrtägiger Besetzung räumten sie zwar die Gebäude, kündigten aber an, mit dem «roten Hahn» zurückzukommen und alles niederzubrennen. Als Grund dafür nannten sie einmal mehr den von einem US-Kopten gedrehte «Schmähfilm» über Mohammed. Inzwischen hat allerdings eine genaue Untersuchung der Tatbestände ergeben, dass sie im Kern auf Berichten anerkannter islamischer Quellen beruhen.