„Fanatismus, Einschränkung von Glaubensfreiheit, Geringschätzung von Glauben – das ist Teil unserer Welt“, sagte Merkel laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die deutsche Bundesregierung habe sich „ganz bewusst“ entschieden, „den Kampf gegen die Verfolgung von Religionsanhängern, und damit auch von Christen“ zum Teil der Außenpolitik zu machen. Bundeskanzlerin Merkel äußerte vor den Delegierten der EKD die Hoffnung, dass etwas von dem Geist der Reformation wieder zu den Menschen gelangt, die von diesem Geist vielleicht nie gehört haben oder schon lange nichts gehört haben.
Auch in ihrem Podcast, der fünfminütigen Sendung, welche die Kanzlerin wöchentlich im Internet veröffentlicht, befasst sie sich mit dem Thema Glaube. Auf die Frage, ob sie selbst gläubig sei, antwortet die CDU-Politikerin: „Ich bin Mitglied der evangelischen Kirche, ich glaube an Gott, und die Religion ist mein ständiger Begleiter in meinem Leben gewesen.“ „Ich finde es sehr befreiend, dass man als Christ Fehler machen darf, dass man weiß es gibt etwas Höheres als nur den Menschen. Und dass wir auch aufgerufen sind, die Welt zu gestalten – in Verantwortung für andere. Und dies ist ein Rahmen für mein Leben, den ich sehr wichtig finde.“
„Kirche muss lebendig sein und auf die Menschen zugehen“, forderte die Kanzlerin. Dazu gehöre auch, den Menschen die Bedeutung von kirchlichen Traditionen und Feiertagen zu vermitteln.
Gläubige Menschen müssten den Glauben anderer respektieren, mahnte Merkel. Differenzen solle man nicht zudecken, sondern einander „auf Augenhöhe“ begegnen. „Wir als Christen sollten uns aber nicht scheuen, für unseren Glauben einzutreten.“ Evangelium beinhalte auch, dass man offen sage, woher Christen ihre Kraft bekommen, Entscheidungen zu treffen.
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