„Jesus sagte zu ihnen: ‚Meine Ehefrau‘“. Dieses Satzfragment eines Papyrusfetzens sorgte Ende September für Aufregung. Inzwischen mehren sich die Zweifel an der Echtheit des Papyrus.
Andrew Bernhard von der Oxford University stellte nämlich grammatikalische Anomalien am in koptischer Sprache abgefassten Text des Papyrus fest. Bernhard folgerte daraus, dass Koptisch offenbar nicht die Muttersprache des Verfassers gewesen war, ja, dass er Koptisch noch nicht einmal gut beherrscht habe.
Der britische Experte hält es für wahrscheinlich, dass sich der Verfasser des Textes aus der koptisch-englischen Interlinearübersetzung des apokryphen Thomasevangeliums (von Michael Grondin) Wörter und Phrasen zusammengesucht habe. Dafür spreche u.a. ein auffälliger typographischer Schreibfehler auf dem Papyrus, der sich auffälligerweise ebenfalls in der PDF-Ausgabe von Grondins Interlinearübersetzung findet. Grondin hatte diese Auffälligkeit selbst entdeckt.
Letzten Aufschluss könnte allerdings erst die chemischen Untersuchungen des Papyrus sowie der benutzen Tinte liefern, doch diese stehen bisher noch aus.