Auch das letzte katholische Krankenhaus im Land ist am Freitag 5.7.2019 geschlossen wurden. Polizisten vertrieben die Ordensfrauen gewaltsam aus der Einrichtung in Zager und versiegelten die Türen, meldet der vatikanische Fidesdienst. Schon in den vergangenen Wochen wurden 22 katholische Krankenhäuser und Kliniken geschlossen.
Die Schwestern in Zager hatten nicht einmal Zeit, Krankenhausausrüstungen mitzunehmen. Die Klinik etwa 30 Kilometer von der Hauptstadt Asmara entfernt leistet vor allem Geburtshilfe und allgemeine medizinische Versorgung für das Dorf.
Die geschlossenen Krankenhäuser liegen vor allem in den armen und ländlichen Gegenden des Landes, in denen es kaum andere medizinische Versorgung gibt. „Diese Schließung schmerzt den gewöhnlichen Menschen mehr als religiöse Organisationen“, sagt eine Schwester des Krankenhauses in Zager.
Die Regierung teilte mit, dass diese Schließungen mit einer Norm von 1995 im Einklang seien. Diese Norm solle dafür sorgen, dass soziale Entwicklungen und soziale Dienste ausschließlich vom Staat ausgeübt werden.
Die Katholiken in Eritrea befürchten jetzt, dass nach den Krankenhäusern auch katholische Bildungseinrichtungen und Kindergärten geschlossen werden. Dabei ist Katholizismus in Eritrea geduldet. Dennoch sind Katholiken eine absolute Minderheit. Viele fliehen nach Europa, da die Regierung trotzdem immer wieder gewaltsam gegen Christen vorgeht. mehr Informationen
Eritrea neue Eskalation
Mitte Juni ist es in Eritrea zu einer neuen Eskalation im Verhältnis Kirche-Staat gekommen: Soldaten haben 21 christliche Kliniken, Arztstationen und Gesundheitseinrichtungen beschlagnahmt. Wie das Hilfswerk «Kirche in Not» aus München berichtete, versorgten die 21 von der eritreisch-katholischen Kirche betriebenen Einrichtungen rund 170’000 Menschen medizinisch. Die Patienten seien aufgefordert worden, ihre Betten zu verlassen. Weil sich das Klinikpersonal teilweise geweigert habe, die Schlüssel auszuhändigen, hätten sich die Soldaten gewaltsam Zugang verschafft.Eritrea neue Eskalation weiterlesen