Er nahm Drogen, bis er nicht mehr zwischen Halluzination und Realität unterscheiden konnte. Die Spirale drehte sich abwärts. Als er hörte, dass in einer Kirche von einem siebenköpfigen Tier gepredigt wurde, hörte sich das für ihn wie ein LSD-Trip an. Diese christliche Gemeinde wollte er sich näher ansehen…
Michael L. Brown wuchs in einem jüdischen Elternhaus auf und war überzeugt, dass Jesus der Gott der Christen ist und nichts mit den Juden zu tun hat. Während seiner High School-Zeit begann er mit dem Kiffen, später kamen Kokain, Heroin, LSD, Haschisch und weitere Suchtmittel dazu.
«Ich nahm massive Mengen, nur um zu sehen, wie weit ich gehen kann», erinnert sich Brown. «Einmal nahm ich so viel Meskalin – eine halluzinogene Droge – dass es für 30 Personen gereicht hätte. Ich konnte nicht mehr zwischen Realität und Halluzination unterscheiden.»
Sein Vater wurde – wie er selbst – in New York City in eine angesehene Familie hineingeboren und war als leitender Anwalt am New York Supreme Court tätig. «Meine Erziehung war typisch für viele konservative, jüdische Kinder in New York. Ich habe mich in der Schule gut geschlagen, habe viel Sport getrieben und wie alle meine Freunde habe ich mich im Grunde genommen aus Schwierigkeiten herausgehalten.»
Das änderte sich. Mit acht begann er Schlagzeug zu spielen, mit 15 Jahren spielte er bei einem Studioalbum mit. Er wollte Rock-Drummer werden. Bald kamen die oben beschriebenen Drogen hinzu. Seine Noten stürzten ab. Er und seine Freunde brachen zum Spass in Häuser und in eine Arztpraxis ein.
Nur noch selten dachte er an Gott. Doch dann begannen einige Freunde in die Kirche zu gehen. Sie erzählten ihm von einem Tier mit sieben Köpfen und zehn Hörnern, das aus der Grube kam, um die Welt zu regieren. Es klang wie ein LSD-Trip. «Das steht in der Bibel?», fragte Brown seine Kumpels. «Darüber reden sie in dieser Kirche? Das ist eine coole Kirche.»
Nach ein paar Besuchen beschloss Brown, Jesus anzunehmen, nur um der Gemeinde danach einen Tritt zu geben. Seine Motive waren also nicht aufrichtig. Von Reue für seine Sünden keine Spur. «Ich ging nach vorne, meinte es aber nicht so. Ich tat es aus Spass.»
Er betete die Worte nach, doch als er sagte, er glaube, dass Jesus für ihn gestorben sei, traf ihn dies plötzlich. «Jesus hat meinen Platz eingenommen», dachte er. «Ich habe all diese schlechten Dinge getan. Er war perfekt. Er ist für mich gestorben.» Der Glaube erfüllte sein Herz und was als Witz begann, wurde echt.
«Plötzlich erlebte ich diese Freude, die ich in meinem Leben noch nie erlebt hatte.» Es war viel mehr, als alles, was er im Drogenrausch gesehen oder gespürt hatte. «Das muss das sein, was die Menschen ‚die Freude am Herrn‘ nennen. Ich erkannte, dass dies von Gott kommt, von seiner Liebe. Und dass es mit dem zu tun hat, was Jesus für mich getan hat, als er am Kreuz für mich starb.»
Jetzt wollte er weder Drogen noch Konzerte, sondern nur noch Jesus. «Ich werde mir nie wieder eine Nadel in den Arm stecken», sagte er damals. Sein Vater war begeistert, dass er aufhörte, Drogen zu nehmen. Doch er war überhaupt nicht glücklich, dass Brown an Jesus glaubte.
Sein Vater brachte ihn zu allen möglichen Rabbinern, um die christlichen Gedanken zu tilgen. Doch Brown wollte nun seinen Glauben an Jesus mit seinem jüdischen Volk teilen. Er begann, die hebräische Sprache zu lernen, und «je mehr ich studierte, desto klarer war, dass ich in der Nachfolge Jesu ganz auf der Seite der Wahrheit stand.» Schliesslich promovierte Brown an der New York University in Nahost-Sprachen und -Literatur und leitete die «Brownsville Assembly of God Church» in Pensacola, Florida.
Heute ist er Moderator einer Radiosendung und ausserdem Präsident und Professor für praktische Theologie an der «FIRE School of Ministry» in Concord, North Carolina.