Pater Nikodemus Schnabel, Sprecher der Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem ist der Meinung, dass Kirchenleute an ihrer Sprache im Umgang mit Medienvertretern arbeiten müssen. „Als Theologen und Kirchenleute haben wir eine sehr ausgefeilte Sprache, die auch richtig ist – aber oft unverständlich“, äußerte sich Schnabel im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Kirchenleute – auch er selbst – wünschten sich manchmal, dass die Medien in ihrem Sinne berichteten, sagte der Ordensmann im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Der Job von Journalisten ist es aber, auch einmal kritisch nachzufragen – darauf reagieren wir manchmal pikiert und sagen, die Medien sind gegen uns.“
Religionsvertreter sollten sich fragen, ob sie die Medien nicht ein wenig missverstünden, so der Benediktiner weiter. „Sie sind kein Megafon unserer Botschaft, sondern wollen Dinge verstehen und erklären.“ Von den Medien wünscht er sich im Umkehrschluss mehr Kompetenz im Umgang mit religiösen Themen. Wenn Sportreporter Spieler, Trainer und Strategien nicht kennen würden, würde man sie „durchs Dorf jagen“, so Schnabel. Er habe manchmal den Eindruck, es gehöre in der Berichterstattung über Glaube und Religion „zum guten Ton, nicht genau Bescheid zu wissen.
Begriffe wie Erlösung oder Gnade seien zwar wichtig und zentral. „Aber sind sie noch gefüllt?“, fragte der 39-Jährige, der vor 15 Jahren in die Dormitio-Abtei eintrat. „Wir benutzen gerne drei theologische Begriffe in einem Satz – und müssen uns fragen, ob wir die Leute damit noch mitnehmen und erreichen.“
Auf die Frage, wie sich dies ändern könne, antwortete der Benediktinerpater. Manche probierten Dinge aus nach dem Motto „komm, wir schauen mal“. „Papst Franziskus sagt ja, wir sollen an die Ränder gehen, und dass ihm eine verbeulte Kirche lieber ist als eine, die an ihrer Verschlossenheit und Bequemlichkeit krankt.“