Bewaffnete Anhänger der Oppositionsbewegung in Syrien haben 21 UN-Beobachter auf den Golan-Höhen in ihre Gewalt gebracht. Der UN-Sicherheitsrat in New York verlangte die „sofortige und bedingungslose“ Freilassung der Beobachter. Zu der Geiselnahme bekannte sich eine Rebellengruppe, die in Videos gegen eine angebliche Zusammenarbeit von Syriens Staatschef Baschar al-Assad und den „Zionisten“ in Israel wetterte. Obwohl diese selbst verfeindet sind.
Der Sicherheitsrat verurteilte die Geiselnahme in einer Erklärung „auf das Schärfste“. Dahinter stünden „bewaffnete Elemente der syrischen Opposition“. Zuvor hatte die UNO mitgeteilt, dass rund 30 Kämpfer die Beobachter gefangen genommen hätten. Die UN-Beobachtermission habe ein Team losgeschickt, um die Situation zu bewerten und eine Lösung zu finden.
Auf den Golan-Höhen sind Österreicher, Kroaten, Philippiner und Inder für die Vereinten Nationen im Einsatz. Die 21 Soldaten gehören nach Darstellung der Regierung in Manila zu einem rund 300 Mann starken philippinischen Kontingent. Die Vereinten Nationen haben eine 1000 Mann starke Friedenstruppe auf den Golanhöhen zwischen Israel und Syrien stationiert. Die Soldaten sind jedoch nicht bewaffnet und haben nur ein Mandat zur Beobachtung der Situation. Kroatien hat bereits angekündigt, seine 98 Soldaten von den Golanhöhen abzuziehen, wenn die Situation noch weiter außer Kontrolle gerät.
Die in Großbritannien ansässige und der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte veröffentlichte zwei Amateurvideos, in der sich die aufständische Jarmuk-Märtyrer-Brigade zu der Geiselnahme bekannte. Ein als Abu Kaid al-Faleh identifizierter Mann erklärte, dass die Beobachter erst freigelassen würden, wenn sich Assads Streitkräfte vollständig aus der Region zurückgezogen hätten.
Die meisten UN-Staaten unterstützen die Rebellen und nun werden sie von ihnen selbst erpresst. Ob das zu einem Umdenken führt?