Vor allem syrische Christen haben unter den Attacken von Rebellentrupps zu leiden

Im ostlibanesischen Bekaa-Tal finden christliche Familien eine erste Zuflucht. Die Angst vor dem Terror bleibt. Etwa 15 Prozent der Syrer sind Christen verschiedener Konfessionen. Diese leben vor allem im Raum Homs und Aleppo. Viele Christen fürchten, dass ein neues Regime ihre Religionsgruppe verfolgen könnte.

Vieles deutet darauf hin. In Kusair wurden etliche Christen ermordet, nur weil sie Christen waren und somit aus der Sicht der radikalislamischen Freiheitskämpfer keinen Platz im neuen Syrien haben.

Die Fraktionen der bunt zusammengewürfelten Freien Syrischen Armee haben sich in den vergangenen Monaten rasant radikalisiert. Einige sind dabei unter den Einfluss von aus dem Ausland nach Syrien gereisten Dschihadisten geraten.

„Es gab immer Christen in Kusair, vor dem Krieg waren wir etwa zehntausend“, sagt eine christliche Syrerin. In den ersten Monaten des Aufstands kamen sie gut mit den Rebellen aus. Die Aufständischen hatten die Christen in Ruhe gelassen, die ihrerseits versuchten, in dem sich zuspitzenden Machtkampf Neutralität zu wahren. Doch im vergangenen Sommer wendete sich das Blatt. Schon bald war eine regelrechte Kampagne gegen die Christen von Kusair im Gange. Am Freitag wurde in der Moschee gepredigt, dass es eine heilige Pflicht sei, die Christen zu vertreiben. Ständig wurden sie beschuldigt, für das Regime zu arbeiten. Immer wieder mussten Christen Schmiergelder an die Dschihadisten zahlen, um nicht an die Wand gestellt zu werden.

Zwar gibt es eine Menge Fragezeichen, was das Assad-Regime angehe. Meinungsfreiheit gibt es in Syrien sicher nicht. Doch sind die Rebellen nicht besser. Der Aufstand in Syrien könnte zu Beginn noch redliche Ziele gehabt haben, inzwischen ist die gute Sache jedoch von Islamisten vereinnahmt worden, meint ein Bürgermeister im libanesischen Bekka-Tal. „Und wir kennen die Sorte Muslime, die sich an die Spitze der Rebellion gesetzt haben. Das sind die, die die Leute zurück in die Steinzeit führen wollen.“

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