Im Iran entschließen sich Hunderttausende Muslime, Christen zu werden, obwohl sie mit Verfolgung durch die Islamische Republik oder dem Tod rechnen müssen. Wie die Londoner Zeitung „The Times“ am 21. Juli berichtete, kann der Religionswechsel den Verlust von Familie, Arbeitsplatz und des Lebens bedeuten. Trotzdem werde die Zahl der Christen mit muslimischen Wurzeln inzwischen auf mehr als 500.000 geschätzt. 1979, zur Zeit der iranischen Revolution, seien weniger als 500 muslimische Konvertiten bekannt gewesen.
Offiziell leben unter den 74,2 Millionen Einwohnern Irans 393.000 Christen aus orthodoxen Kirchen ethnischer Minderheiten wie der Armenier oder Syrer. Sie dürfen der Times zufolge Gottesdienste in ihrer Muttersprache abhalten, während der Staat immer stärker gegen Kirchengemeinden vorgehe, die Gottesdienste in der persischen Sprache Farsi anbieten.
Nach dem islamischen Religionsgesetz Scharia, das im Iran gilt, kann der Übertritt von Muslimen zu einer anderen Religion mit dem Tode bestraft werden. Insgesamt seien mindestens 14 christliche Gemeindeleiter wegen christlicher Aktivitäten in Haft.
Das typische Vorgehen der iranischen Behörden gegen Christen mit muslimischen Wurzeln beschreibt der Elam-Mitarbeiter Mojtaba Mohamadi: Wenn Menschen im Iran zum Glauben an Jesus Christus kämen, eine christliche Gemeinde besuchten und dies bekannt werde, versuchten die Behörden, sie einzuschüchtern. Sie bestellten sie zum Verhör. Außerdem verlören sie fast immer ihre Arbeitsstelle und ihre Mietwohnung. Auch der Ausbildungs- oder Studienplatz könne ihnen genommen werden. Die iranischen Behörden fürchten laut Mohamadi eines am meisten: internationale Aufmerksamkeit.
Siehe auch Artikel: Persische Muslime sehen Jesus im Traum http://obristlink.wordpress.com/2012/07/23/persische-muslime-sehen-jesus-im-traum-und-lassen-sich-zu-tausenden-taufen/