Israelische Marinesoldaten fingen am Wochenende die unter finnischer Flagge fahrende „Estelle“ vor der Küste ab, enterten das Schiff und leiteten es in den Hafen von Aschdod um.
Die pro-palästinensischen Aktivisten an Bord hätten zuvor die Aufforderung ignoriert, den Kurs zu ändern, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte. Sie hätten dann aber keinen Widerstand geleistet. Im Hafen von Aschdod werde das Schiff nun samt Ladung inspiziert. Die Aktivisten würden von der Einwanderungsbehörde befragt und anschließend innerhalb von 72 Stunden in ihre Heimatländer abgeschoben, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte: „Wenn diesen Aktivisten wirklich die Menschenrechte wichtig wären, wären sie nach Syrien gesegelt“. Ein Sprecher des israelischen Verteidigungsministeriums erklärte, die Güter an Bord des Schiffes würden überprüft, bevor sie über den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom nach Gaza gebracht würden. Jede Woche werde der Import von 50.000 Tonnen gestattet.
Eine Sprecherin des israelischen Militärs betonte: „Wir haben die Blockade, weil kontinuierlich versucht wird, Waffen und Munition einzuschmuggeln, die dann in die Hand von Terrororganisationen im Gazastreifen gelangen können.“ In den vergangenen Jahren haben Militante aus dem Gazastreifen Tausende Raketen und Mörsergranten auf israelische Grenzstädte abgefeuert.
Das Schiff mit schwedischem Besitzer hatte am 7. Oktober mit 30 Menschen aus verschiedenen Ländern in Neapel abgelegt. Aktivisten bezeichnen die Seeblockade als Kollektivstrafe für die 1,6 Millionen Bewohner, da ihnen die Möglichkeit zu freiem Handel und freiem Reisen genommen werde. Auch Ägypten verfolgt an der Grenze zum Gazastreifen eine restriktive Politik, doch durch Schmuggeltunnel kommt so gut wie alles vom Sinai nach Gaza.
Vergleiche auch Artikel: http://israelimpulse.wordpress.com/2012/10/10/die-estelle-ein-schones-segelschiff-geht-auf-gaza-flotilla-kreuzfahrt-ins-heilige-land/