Um die WM zu realisieren, arbeiten seit Jahren tausende von ausländischen Arbeitern auf den Schauplätzen, die in fünfeinhalb Jahren im Brennpunkt der internationalen Öffentlichkeit stehen werden. Die Bedingungen für die Gastarbeiter im Emirat scheinen sich in den letzten Jahren deutlich verbessert zu haben. Viele dieser Arbeiter kommen aus Afrika und Asien und sind Christen.
Andere Religionen als der Islam sind in Katar streng reglementiert, ein paar offizielle Kirchen existieren. Öffentlich darf der Glaube nicht gelebt werden, Evangelisation ist unter Strafe verboten. Dennoch finden mehr und mehr Menschen im Emirat zu Christus. «Viele geben zu, dass sie nach Katar gekommen sind, um hier mehr Geld zu verdienen als in der Heimat. Doch Gott hatte noch einen viel grösseren Plan mit ihnen», heisst es in einem Video von «Open Doors». «Sie sind dem Herrn der Herren begegnet, der sie nicht nur mit einem besseren Leben beschenkt, sondern mit ewigem Leben.»
Im Industrieviertel, wo die Arbeiter leben, die an den glanzvollen Bauwerken mitwirken, finden verschiedentlich christliche Treffen statt, zum Beispiel Bibelkreise auf Hausdächern. Unter den Teilnehmern aus dem fernen asiatischen Raum sind auch Menschen, die kurz zuvor noch Buddhisten oder Muslime waren.
Auf die Frage, wie das möglich ist, da evangelisieren doch verboten sei, antwortet ein Gruppenleiter: «Wir können nicht mit der Bibel in der Hand auf die Leute zugehen. Aber das ist auch gar nicht nötig, sie kommen zu uns. Ich habe viele Gespräche über den Glauben. Meine Kollegen hören nicht auf, Fragen zu stellen. Ich muss ihnen nur antworten – dagegen gibt es kein Gesetz.» mehr Informationen