Verstossene Kinder von Bethlehem

Katholische Nonnen retten verstossene Kinder im Westjordanland.

In der muslimisch geprägten Gesellschaft im Westjordanland sind außereheliche Beziehungen ein Verbrechen. Leidtragende sind die daraus entstehenden Kinder.

Schwester Denise steuert den Wagen der katholischen Vinzentinerinnen rasant durchs palästinensische Westjordanland. Sie ist froh und traurig zugleich. Mit ihren Helferinnen konnte sie wieder das Leben eines Babys retten. Es schreit auf der Rückbank. Ein zwei Monate altes Mädchen mit dunklem Haarschopf. Wir nennen es Larin.

Larins 19jährige Mutter hat gegen die Zwangsehe mit einem doppelt so alten Mann rebelliert. Sie wurde außerehelich schwanger. Aber das Gesetz im palästinensischen Westjordanland richtet sich nach der islamischen Scharia. Die Ehebrecherin wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt. Ihr Baby musste sie weggeben.

Gerade hat Schwester Denise das Kind deshalb aus dem Gefängnis abgeholt. Das Ziel ihrer Fahrt: Bethlehem. In der biblischen Geburtsstadt Jesu betreibt die katholische Frauengemeinschaft der Vinzentinerinnen seit 1885 das erste Waisenhaus im Heiligen Land. Es ist das bisher einzige in den palästinensischen Gebieten, das Babys unmittelbar nach der Geburt aufnimmt. Die Kinderkrippe der Heiligen Familie.

Die frauen- und kinderverachtenden Gesetze können die Schwestern nicht ändern. Aber wie sie versuchen, deren Auswirkungen zu lindern, zeigt der Weltspiegel in einer Reportage von Susanne Glass.

Link zum Video:  http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/weltbilder/Die-Waisenkinder-von-Bethlehem,weltbilder5804.html

 

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