Wir können über theologische Fragen diskutieren, debattieren und streiten – oder uns in Christus treffen – der in allen Christen wirkt.
«Kirche? Nein, danke! Die ist verantwortlich für Kreuzzüge und Hexenverbrennungen!» Solche Sätze kennen wir doch alle. Um ehrlich zu sein: In meiner Jugendzeit warf ich mit ähnlichen Worten um mich, schreibt Markus Brunner auf Livenet. Er wandte sich bewusst von der römisch-katholischen Kirche ab. Er war überzeugt: Die Kirche täuscht sich.
Mit 18 Jahren begann er dann aus einer persönlichen Not heraus in der Bibel zu lesen. Und er war überrascht: Gott beantwortete ihm seine Lebensfragen! Als er zur Apostelgeschichte kam, wurde in ihm ein neuer Wunsch geweckt: Ich will so leben wie die ersten Christen! Deshalb wollte er sich auch taufen lassen, um durch Handauflegung den Heiligen Geist zu empfangen – wie in der Apostelgeschichte!
Er kam zur Pfingstgemeinde und wechselte später zur Heilsarmee. Seine Begeisterung über eine Denomination wurde verwandelt in eine Begeisterung für Christus – der in allen Christen wirkt, die ihm nachfolgen.
Vor drei Jahren zogen Markus Brunner und seine Frau nach Luzern, um die Heilsarmee dort neu aufzugleisen. Hier pflegt er Kontakte zu Christen, die sich zur römisch-katholischen Kirche zählen und sich für diese engagieren. Und wieder staune er, wie Christus in Menschen wirkt, die ihm aufrichtig nachfolgen. Egal, welcher Kirche sie angehören.
Wir können über theologische Fragen diskutieren, debattieren und streiten – oder uns in Christus treffen.
Strittige Fragen werden zwar nicht ausgeblendet, aber auch nicht mehr ins Zentrum gestellt. Authentische Gemeinschaft und gemeinsame Anbetung werden möglich.
Es ist an der Zeit, dass wir den Begriff in Christus nicht mehr mit unserer persönlichen Erkenntnis verwechseln, sondern als Begegnungszone von Christen aus verschiedenen Traditionen verstehen. Es ist an der Zeit, dass wir in Christus voneinander lernen. Gemeinschaft in Christus wird die Welt mehr verändern als wir ahnen.
Jesus Christus betete: «Ich bitte aber nicht nur für sie, sondern für alle, die durch das Zeugnis meiner Jünger von mir hören werden und an mich glauben. Sie alle sollen eins sein, genauso wie du, Vater, mit mir eins bist. So wie du in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns fest miteinander verbunden sein. Dann werden sie die Welt überzeugen, dass du mich gesandt hast.« (Johannesevangelium, Kapitel 17, Vers 20-21) mehr Informationen