5 Brote 2 Fische für mehr als 5000 Menschen

Johannes 6, 9 »Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische dabei. Aber was ist das schon für so viele Menschen!« …. 11 Dann nahm Jesus die fünf Gerstenbrote, dankte Gott dafür und ließ sie an die Menschen austeilen. …  12 »Sammelt die Reste ein, damit nichts verdirbt!« 13 Das taten sie und füllten noch zwölf Körbe mit den Resten.

Wenn wir Jesus geben, was wir haben, vermehrt er es, um den Menschen vor Augen zu führen, dass es genug für alle hat.

Das Brotwunder und die Brotrede sind ein Wendepunkt im Evangelium des Johannes. Das Brotwunder ist das einzige Wunder, von dem in allen vier Evangelien berichtet wird. Kein Wunder geschah vor so vielen Menschen. Es ist der Höhepunkt der öffentlichen Beliebtheit Jesu.

Jesus nimmt das, was wir freigiebig in seine Hände legen, und vermehrt es auf geheimnisvolle Weise. Gott will uns Anteil geben an seinem Wirken und uns so in unsere Bestimmung führen. Wir sollen ein Segen sein. Spannend ist, dass ein Kind bereit war, alles was es hat, Jesus zur Verfügung zu stellen.

Jesus wählte bewusst eine Methode für das Wunder, in dem die Jünger einbezogen wurden. Sie sollen Teil vom Reich Gottes sein.

Unsere Aufgaben sind oft riesig und überwältigend, überfordernd. Dies gilt es einzugestehen. Der Herr selbst muss handeln. Bevor er handelt, will er uns aber zuerst zeigen, dass wir ganz auf ihn angewiesen sind. Bevor er handelt, verlangt er unser Vertrauen, unseren Beitrag.

Die Reste sind jene Brote, die Jesus gebrochen und ausgeteilt hat, die aber nicht gegessen worden waren. Nichts, was Jesus gibt, ist wertlos. Darum darf davon nichts verderben. Jesus ist einerseits verschwenderisch mit seinen Gaben, auf der anderen Seite sollen wir lernen, nichts zu vergeuden von dem, was er uns gibt.

Im Sammeln der Brote wird das Wunder sichtbar. Im Danken wird uns bewusst, was Gott in unserem Leben tut.

Die zwölf Körbe symbolisieren: Es hat genug für das ganze Volk mit den 12 Stämmen. Die zwei Fische mit den fünf Broten weisen auf die zwei Gesetzestafeln mit je fünf Weisungen, den zehn Geboten, oder auf die fünf Bücher von Mose, die Torah, hin. Jesus bringt zum Ausdruck: Durch mich wird das Wort Gottes zur Lebensquelle. Ich führe euch heraus aus der Sklaverei der Sünde in ein neues Leben – Land. In diesem ist die Bibel Inspiration und Wegweisung.

Die Menschenmenge wollte ihn als König nach Jerusalem führen (Vers 15). Der Hinweis auf das Passahfest unterstreicht dies. Man erwartete eine Befreiung von den Römern durch einen vollmächtigen Anführer. Später zog Jesus zum Passahfest auch in Jerusalem ein. Er brach aber nicht die Macht der Römer, sondern die Macht des Todes.

Jesus war nicht beeindruckt oder verführt von einer Menge, die ihn zum König machen wollte. Diese Menge war bereit, Jesus zu unterstützen, solange er ihnen gab, was sie wollten – Brot. Jesus will aber den Willen Gottes und nicht den des Volkes vollbringen.

Einige lieben Jesus für das, was er uns gibt. Doch er möchte, dass wir ihn lieben für das, was er ist: der Menschensohn (27) aus dem Himmel (29), der ewiges Leben gibt.

Moses hat verheißen: „Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören“ (5.Mose 18,15). Wenn der kommende Prophet wie Mose sein sollte, machte es Sinn, dass er die Menschen auch auf wundersame Weise ernähren würde, wie es Mose tat.

Die Jünger sollen erkennen, dass ihr Meister größer ist als Moses, den Gott benutzte, um jeden Tag ein ganzes Volk in der Wüste zu ernähren.

Die zweihundert Silberstücke, die Philippus erwähnt, war so viel wie etwa das Jahresgehalt eines Tagelöhners. So viel Geld würde es brauchen, um für jeden der 5000 Leute etwas Brot zu geben.

Gerade waren die Jünger noch voller Freude und Verwunderung, nun folgt ein Sturm auf dem See voller Angst. Es ist wie ein Bild für unser Glaubensleben. Eben haben wir eine überwältigende Glaubenserfahrung gemacht, sind voller Freude und Begeisterung, spüren Gott ganz nah, da vergeht nur kurze Zeit und wir stehen mitten im Sturm und geraten in die Dunkelheit schwieriger Situationen und Gottes Nähe scheint ganz fern. Im Sturm sagt Jesus: „Ich bin es; fürchtet euch nicht!“ Jesus kommt von hinten über das Wasser.

Inmitten vieler Sorgen, Probleme und Schwierigkeiten, die das Meer unseres Lebens aufwühlt, ruft uns Jesus zu: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Hochs und Tiefs sind dazu da, damit unser Vertrauen in ihn wächst.

Doch was suchen die Menschen bei Jesus? Das irdische Brot. Sie möchten einen Brot-König. Jesus will uns mehr geben als ein etwas besseres Leben. Er will sich selbst geben. Er will uns ein neues, ewiges Leben schenken, in dem wir als veränderte Menschen Reich Gottes erfahrbar machen und einander aufbauen.

Er sagt später: 35 »Ich bin das Brot des Lebens«, … »Wer zu mir kommt, wird niemals wieder hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.«

Text: Hanspeter Obrist September 2023

Johannes 6,1-28 EU

1 Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. 2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.

3 Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. 4 Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. 5 Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? 6 Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.

7 Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll.

8 Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: 9 Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele?

10 Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. 11 Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. 12 Als die Menge satt geworden war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verdirbt! 13 Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Brocken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.

14 Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.

15 Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

16 Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger zum See hinab, 17 bestiegen ein Boot und fuhren über den See, auf Kafarnaum zu. Es war schon dunkel geworden und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.

18 Da wurde der See durch einen heftigen Sturm aufgewühlt. 19 Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gefahren waren, sahen sie, wie Jesus über den See kam und sich dem Boot näherte; und sie fürchteten sich. 20 Er aber rief ihnen zu: Ich bin es; fürchtet euch nicht! 21 Sie wollten ihn zu sich in das Boot nehmen, aber schon war das Boot am Ufer, das sie erreichen wollten.

22 Am nächsten Tag stand die Menge am anderen Ufer des Sees; sie hatten gesehen, dass nur ein Boot dort gewesen war und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass seine Jünger allein abgefahren waren. 23 Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. 24 Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.

25 Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? 26 Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. 27 Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird! Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.

28 Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? 29 Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

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