Die zweitägige Konferenz in Kairo war von tiefen Meinungsverschiedenheiten geprägt. Delegierte verprügelten einander und beschimpften sich derart wüst, dass Frauen im Saal zu weinen begannen.
Auslöser der Handgreiflichkeiten war offenbar die Entscheidung der syrischen Kurden, das Treffen zu verlassen. Vertreter der ethnischen Minderheit seien gegangen, weil die Konferenz ihren Status nicht habe anerkennen wollen, sagte Abdel Asis Othman vom Nationalen Kurdenrat.
Auch stritten sich die Oppositionellen nach Angaben von Delegierten über die Frage, ob man ein Eingreifen nach Kapitel VII der UNO-Charta fordern soll, das einen Militäreinsatz zum Schutz von Zivilisten erlaubt. Der Nachrichtensender Al-Dschasira meldete, Diskussionen habe es auch über die Frage gegeben, ob das neue Syrien ein „säkularer Staat“ oder ein „ziviler Staat“ sein solle.
Schliesslich konnte sich die Opposition auch nicht auf die Bildung eines einheitlichen Gremiums einigen, welches die Opposition repräsentieren soll. Nur in Einem war man sich einig:
„Wir sind übereingekommen, dass das Lösen des Problems mit dem Abgang des Assad-Regimes und seiner Regierung, dem Schutz der Zivilisten und der Unterstützung der Freien Syrischen Armee beginnt“, sagte der Oppositionelle Kamal Labwani bei der Verlesung der Abschlusserklärung des Treffens am Dienstag. Das lässt nichts Gutes für die Zukunft ahnen.