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Samstag: 19.7.14:
Nach israelischen Angaben haben die Militanten in Gaza ca. die Hälfte ihrer Raketen verloren. Ca 17 % konnten sie nach Israel schicken. Der Bestande war 10’000 Raketen und 1’705 wurden nach Israel geschickt.
Israelische Panzer und Bulldozer sind am Samstag im Osten des Gazastreifens knapp drei Kilometer auf palästinensisches Gebiet vorgedrungen. Dort wurden nach Militärangaben 13 Tunnel zerstört, durch die Extremisten der Hamas wiederholt versucht hatten, nach Israel zu gelangen. Nach Militärangaben wurden mehr als 95 Raketenwerfer zerstört. Kämpfer aus dem Gazastreifen schossen in der Nacht nach Militärangaben 18 Raketen auf israelisches Gebiet ab.
Ein Soldat ist durch Beschuss aus den eigenen Reihen ums Leben gekommen. Auch ein israelischer Zivilist wurde beim Einschlag einer Rakete getötet.
Der UN-Sicherheitsrat hatte die Angriffe der Hamas auf Israel während einer vereinbarten fünfstündigen humanitären Feuerpause verurteilt. Zugleich zeigte sich das Gremium besorgt über die massive Reaktion Israels.
Hamas hat einen mit Bomben beladenen Esel zu den israelischen Truppen gesandt, um sie zu attackieren. Hamas ist in Kontakt mit Ägypten, spricht aber nicht über einen möglichen Waffenstillstand.
Mit wem sollte Israel „faire“ Verhandlungen führen? Mit der Hamas vielleicht, deren er erklärtes Ziel ist, Israel zu vernichten? Wieso beschwert sich Hamas, weil Israel auf ihre Angriffe auf ziviele Ziele reagiert? Als Mitglied der UN hätte „Palästina“ bei wirklichen Verstössen der Israelis den zivil rechtlichen Weg gehen können.
Ziel der israelischen Offensive ist es nach Regierungs- und Militärdarstellung, die militärische Infrastruktur der Hamas deutlich zu schwächen. Eines der Hauptziele ist hierbei das weitverzweigte Tunnelsystem der Hamas. Sie sind Fluchtweg und Versteck für Kämpfer oder Lager für Raketen und weitere Munition. Die gesamte Führung der Hamas versteckt sich nach israelischen Informationen seit Beginn der Offensive am 8. Juli in unterirdischen Betonbunkern. Die Bevölkerung darf sich in diese Schutzräume nicht zurückziehen. Die Hamas will unbeirrt weiterkämpfen.
Freitag 18.7.14:
Hamas schiesst nach wie vor Raketen nach Israel. Die Gespräche für eine Waffenruhe gehen weiter.
Ein Reporter aus Gaza sagt zu Ynet, dass Hamas nicht erwartet hat, dass Israel mit Bodentruppen in den Gazastreifen geht.
Bei der Bodenoffensive ist Eitan Barak von Herzelia getötet worden.
Donnertag 17.7.14:
„Israel braucht den Waffenstillstand dringend“, spekuliert Hamas-Funktionärin Almodalal, sonst hätte Netanjahu „nicht so schnell klein beigegeben.“ „Kairo unterhält derzeit keine Verbindung zu uns“, sagt sie, „wohl aber zum Islamischen Dschihad, wo das Angebot einging“.
Nach Berichten der liberalen israelischen Tageszeitung Ha’aretz sei man in Kairo nicht sehr erpicht darauf, eine Rolle im aktuellen Konflikt zu spielen. Man ist davon ausgegangen, wenn Israel zustimmt, die Hamas auch positiv reagieren werde. Doch genau das Gegenteil war der Fall.
Trotz der Feuerpause schlagen drei Raketen der Hamas in Israel ein. Laut ägyptischen Angaben trifft sich Abbas in Ägypten mit Hams und Islamischer Dschihad Vertretern.
Israel geht auf die Bitte der UN ein, eine Feuerpause zu machen. Zwischen 10 und 15 Uhr sollen sich die Palästinenser in Sicherheit bringen können. Besonders die Leute aus Beit Lahia, Shuja’iyya and Zeitoun. Unterdessen gehen die Gespräche mit Ägypten weiter über einen Waffenstillstand, der bis jetzt von der Hamas abgelehnt wird. Dieser sieht vor, dass man 48 Stunden Ruhe hält und miteinander spricht. Hamas ist nur dazu bereit, wenn Israel alle ihre Forderungen erfüllt (sich also ergibt).
Mittwoch 16.7.14: Seit dem Beginn der Operation „Schutzlinie“ wurden über 1218 Raketen auf Israel geschossen. 966 davon schlugen in Israel ein und etwa 218 wurden durch das Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen. Zuvor hatten die Palästinenser 284 Raketen vom Tag des Mordes an einem arabischen Jugendlichen bis zum Beginn der israelischen Intervention nach Israel geschossen.
In der Nacht zum Mittwoch hat die israelische Armee 39 Terrorziele im Gazastreifen zerstört, darunter acht versteckte Raketenabschussrampen. In den letzten 24 Stunden konnten insgesamt 47 Abschussrampen zerstört werden.
Dienstag 15.7.14: Nach sechs Stunden unilateraler Angriffe der Hamas, haben die Verteidigungsstreitkräfte ihre Operation im Gazastreifen wieder aufgenommen. Zwischen 9 und 15 Uhr, wurden etwa 50 Raketen auf Israel geschossen.
Am Dienstag (15.07.) wurde ein israelischer Zivilist in der Nähe des Grenzübergangs Erez durch einen direkten Mörserbeschuss von Terroristen aus dem Gazastreifen getötet, als er den Soldaten dort Essen bringen wollte. Dror Hanin war 37 Jahre alt und kam aus Beit Aryeh. Er hinterlässt drei Kinder. Der Grenzübergang Erez dient als Übergang für humanitäre Hilfsgüter aus Israel in den Gazastreifen.
118 Rakten aus dem Gazastreifen sind bis jetzt irrtümlich in Gaza niedergegangen. Hamas hat heute viel mehr Raketen geschickt. Eine ging in Aschdod nieder. Hier das Video von Nachbarn.
Ibrahim Khraishi, der palästinensische Botschafter beim UN-Menschenrechtsrat, sagt im Interview mit dem Fernsehkanal der Palästinensischen Autonomiebehörde: „Die Raketen, die momentan gegen Israel abgeschossen werden, jede einzelne von ihnen stellt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar, ob sie nun trifft oder nicht, weil sie auf Zivilisten zielt“ Im Gegensatz dazu betonte Khraishi, dass Israel sich sehr wohl eindeutig an die internationalen Regeln in einem Konflikt halte. „Viele unserer Leute in Gaza haben im TV bestätigt, dass die Israelis sie gewarnt haben, ihre Häuser vor einem Angriff zu verlassen. Wenn in solch einem Fall jemand getötet wird, betrachtet das Gesetz diesen Fall als Fehler, nicht jedoch als mutwilliges Töten, denn die Israelis haben legale Richtlinien eingehalten.“
In Ägypten macht sich langsam Unmut breit über die Hamas Füher, welche in schönen Hotel sitzen und sich nicht für ihre Leute einsetzen. Warum soll man sich für diese Leute aufopfern?
Israel stimmte dem Waffenstillstand zu. Hamas lehnt ihn ab und sagt sie werden den Beschuss nach Israel intensivieren. Die Hamas in Gaza wollte einlenken, doch die Exil-Hamas möchte das Leid ihres Volkes fortsetzen. Link englische Meldung
Montag 14.7.14: Ägypten hat einen Vorschlag für einen Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel eingebracht. Die arabischen Medien behaupten, sowohl Israel als auch die Hamas hätten den Deal akzeptiert. Nach ersten Berichten, sieht das Abkommen ein Ende aller Angriffe ab 09.00 Uhr am Dienstagmorgen vor. Link zur englischen Nachricht
Von den 9000 Raketen im Gazastreifen sollen nach Angaben des Militärs rund ein Drittel zerstört worden sein. Viele konnten nicht zerstört werden, weil damit Zivilisten getroffen worden wären. Nach israelischen Angaben sind rund die Hälfte der 180 Toten zivile Opfer. Hamas spricht nie davon, dass militärische Anlagen getroffen wurden. Es sollen 735 Raketenabschussbasen, 64 Trainingscamps und Militärstützpunkte und 32 Quartiere der Hamas-Führung getroffen worden sein.
Seit dem 8. Juli trafen 27 aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen den Gazastreifen selbst. Die Hamas trifft ihr eigenes Volk. Eine Rakete aus dem Gazastreifen traf ein Lagerhaus der UNRWA und löste ein Feuer aus. Am Sonntag 13. Juli um 9:23 Uhr traf eine Rakete aus dem Gazastreifen elektrische Leitungen in Israel, die den Gazastreifen versorgen. So wurden 70.000 Menschen dort von der Stromversorgung abgeschnitten. Netanyahu sagte, dass die Leitung erst geflickt werden kann, wenn keine Lebensbedrohung mehr für die Arbeiter besteht.
Ein Bericht der UN bestätigt, dass Israel sein Äußerstes tut, um Zivilisten bei Angriffen auf terroristische Ziele im Gazastreifen zu verschonen. Der Bericht stellt klar, dass in Bezug auf die Angriffe auf diese Häuser „die Bewohner in den meisten Fällen gewarnt worden waren, das Gebäude zu verlassen, entweder durch einen Telefonanruf des israelischen Militärs oder durch eine Warnrakete“. Ein weiteres wichtiges Detail, das der UN-Bericht nicht verschweigt, ist die Tatsache, dass die momentanen Spannungen von der Hamas und seinen Verbündeten ausgingen.
Der Konflikt im Nahen Osten weitet sich aus: Nach mehreren Raketenangriffen aus dem Libanon und Syrien hat die israelische Artillerie zurückgeschossen. Es besteht die Gefahr, dass militante Gruppen in Syrien und Libanon eine zweite Frontlinie eröffnen könnten. Auch aus Ägypten sind Raketen geflogen. Der Raketenbeschuss der Hamas gegen Israel hat eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt, die kaum noch aufzuhalten scheint.
Netanjahu blieb jedoch bei einem sehr vorsichtig definierten Ziel der Aktion. Nicht der Sturz der Hamas, nicht die Wiederbesetzung des Gazastreifens ist das erklärte Ziel des israelischen Vorgehens, sondern das Ende des Raketenbeschusses. Die Aktion könne noch lange andauern, warnte Netanjahu noch am Sonntagmorgen. Der Gebrauch des Konjunktivs war wohl kein Zufall. Denn es mehren sich die Anzeichen, dass die israelische Militäroffensive auch bald beendet werden könnte.
Ägypten soll bereits mit beiden Seiten im Gespräch sein, Katar soll im Hintergrund vermitteln. Auch Abbas hat schon zum zweiten Mal einen sofortigen Waffenstillstand gefordert und die Hamas harsch kritisiert: Die Forderungen der Islamisten in den Verhandlungen seien überzogen und unnötig. Die Palästinenser würden mit jeder Minute des Konfliktes zu größeren Verlierern.
Die Hamas fordert ein Ende der Teilblockade des Gazastreifens und vor allem die Freilassung von 56 Palästinensern. Diese waren im Austausch für den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit freigelassen worden; in den vergangenen Wochen wurden sie bei der Suche nach den Mördern von drei israelischen Teenagern wieder festgenommen.
In Jerusalem weiß man, dass mit den steigenden Opferzahlen auf der palästinensischen Seite auch der internationale Druck steigen wird. Die Islamisten verlangen nach einem Erfolg, um ihr Gesicht zu wahren. Am Samstag behauptete man in Gaza, es hätte viele Verletzte in Israel gegeben. Auf den Straßen des Flüchtlingslagers Dschabalija kam es daraufhin zu spontanen Freudenfeiern. Doch bei den meisten Bewohnern des Gazastreifens dürften die Islamisten mit Lügen nicht durchkommen. Bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens wird die Hamas also versuchen, einen aufsehenerregenden Anschlag mit möglichst vielen Todesopfern zu verüben. Eine Bodenoffensive wäre da eine gute Gelegenheit.
Hamas muss begreifen: Israel wird fortbestehen. Nie wird Hamas Israel, alle Juden oder den Westen besiegen. Dieser Traum ist nicht nur destruktiv, er ist auch eine totalitäre Illusion. Eine Bevölkerung, deren Selbstverständnis auf der Fantasie gründet, eine andere Bevölkerung zu vernichten, traumatisiert die Bedrohten wie die Drohenden.
Es ist ein tieftrauriges Sinnbild für die starre, kalte Haltung von Hamas, dass sie Familien auffordert, sich als lebende Ziele auf die Hausdächer von Gaza zu stellen, wenn Israels Militär Vergeltungsschläge übt. Hamas will Opfer schaffen, um mit ihnen in den Medien zu werben. Wer sich dafür einspannen lässt, hilft mit dass dieses System weiter dreht. Wer Palästinenser in der Abhängigkeit vom Opfermythos hält, der tut ihnen keinen Gefallen.
Sonntag 13.7.14:
Israel sieht erst jetzt wie viele Waffen Hamas geschickt unterirdisch installieren und verbergen konnten. Auch ist es unmöglich die Hamas ohne ein großes Blutvergießen vernichtend zu schlagen, weil sie sich in der Zivilbevölkerung eingenistet haben. Hamas muss aber auch feststellen, dass ihr Raketenhagel in Israel gar nicht ankommt und nicht mal eine lähmende Panik auslöst, dafür aber die Ungeduld der Israelis. Der Hamas gelang es weder den Flughafenbetrieb in Tel Aviv fundamental zu stören noch den Atomreaktor in Dimona zu treffen. Vielleicht wächst langsam die Einsicht auf beiden Seiten, sich mit einem gesichtswahrenden Ausweg (Waffenstillstand) zu begnügen.
Abbas bittet die UN in einem Brief „den Staat von Palästina unter den internationalen Schutz der UN zu stellen„. Keine schlechte Idee. Wenn die UN den Gazastreifen besetzen würde, kämen auch keine Raketen mehr nach Israel.
300 Palästinener mit einem ausländischen Pass verlassen über den Kerem Shalom Übergang Gaza und suchen Schutz in Israel. Zugleich bringen 50 Lastwagen 120 Tonnen Gas und 376 000 Liter Treibstoff in den Gazastreifen (Für was? Damit Hamas mobil bleibt?). Weiterhin erhalten die Bewohner gratis Wasser und Strom von Israel.
Die Ansar Bayt Al-Makdis behauptet von Ägypten Raketen nach Israel zu schiessen. Link Englisch
IS / ISIS stellt Videos auf Netz, die zeigen, dass sie auch aus Gaza aus operieren. Link Kanal Salavistischer Dschihad
Um zivile Opfer zu vermeiden, warnen die Israelis mehrfach, bevor sie Wohnhäuser in Gaza bombardieren. Die Hamas nutzt das zynisch aus: Menschen werden zu Schutzschilden. Je mehr tote Zivilisten, desto mehr Sympathien für die Hamas. Lesenswerter Artikel zur Frage der zivilen Opfer in Gaza hier klicken
Samstag 13.7.14: Ca. 855 Raketen sind von den Palästinensern abgefeuert worden seit dem Tag der Ermordung des arabischen Jugendlichen. Die Israelis reagierten mit ca. 960 Zerstörungen von Abschussrampen und strategischen Anlagen. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 126 Palästinenser getötet und etwa 780 verletzt. Zwei Drittel der Opfer seien Zivilisten, weil die Hamas aus Wohngebieten operiere. Nur bei jedem 8 Angriff gibt es im Durchschnitt einen Toten. Die Israelis warnen vor einem Schlag die Bewohner die Gegend zu verlassen. Hamas fordert die Leute auf, sich als menschliche Schutzschilde an die Orte zu begeben.
Freitag 12.7.14: Raketen fliegen auch aus dem Libanon. Hamas sagt den Fluggesellschaften, dass sie nicht mehr nach Israel fliegen sollen, da der Flughafen Ben Gurion ein Ziel der Angriffe sei. Netanjahu sagt: Unsere Soldaten beschützen die Zivilisten, in Gaza machen sie es umgekehrt.
Ein israelischer Soldat ist tödlich verunglückt, zwei Soldaten verletzt, ein Mann schwer verwundet und zwei Personen verletzt. 100 Palästinenser sind gestorben und 640 sind verwundet.
Hamas besitzt ca. 400 M75- Raketen benutzen mit einer Reichweite bis zu 80 Kilometern und rund 1000 Grad-Raketen mit einer Reichweite bis zu 40 Kilometern. Ca. 550 Raketen sind schon abgefeuert.
Donnerstag 11.7.14: Jerusalem wurde mit vier Raketen beschossen, über 585 Raketen flogen Richtung Israel. Dabei wurden eine Frau und zwei Soldaten verletzt. Um Stellungen und Abschussrampen zu zerstören wurden rund 900 Ziele im Gazastreifen beschossen. Dabei wurden 89 Palästinenser getötet und 630 verletzt.
Islamischer Dschihad übernahm die Verantwortung für 9 Raketen, welche auf Netivot und Ofakim abgefeuert wurden.
Der Innenminister von Gaza sagte der Bevölkerung: Verlasst eure Häuser nicht, wenn die IDF euch anruft, weil das Haus zerstört wird. Was im Klartext heisst: Wir brauchen mehr Tote.
Auf dem Flughafen Ben Gurion kommt es durch die Alarme und Militärflugzeuge in der Luft zu Verspätungen. Laut EDA befinden sich rund 250 Touristen aus der Schweiz in Israel.
Der UN-Sicherheitsrat kommt am Donnerstag zu Beratungen über die Gazakrise zusammen.
Israels UNO-Botschafter Ron Prosor sagte, sein Land habe der Hamas über alle möglichen Kanäle eine Feuerpause angeboten, doch sie habe abgelehnt. Netanjahu hat bisher keinen einzigen Krieg geführt und mit Säbelrasseln Kriege verhindert.
Hamas will sich profilieren. Sie handelt trotz angeblicher Einheitsregierung autonom. Hamas weiss, dass Israel reagieren muss aber den Gazastreifen nicht dauerhaft besetzen will. Die Logik: Je mehr Israel reagiert, desto stärker wird die Position von Hamas. Wenn Israel sich zu einer Bodenoffensive provozieren lässt, dann wäre ihr internationale Solidarität sicher, dank der zivilen Opfer und der zu erwartenden Bilder der Zerstörung. Hamas opfert die eigene Bevölkerung um die versiegte Unterstützung der islamischen Welt wieder zu aktivieren. Der Iran hat bereits seine Unterstützung zugesagt. Die Hamas ist finanziell am Ende und hat seit April ihren 40.000 Kämpfern und Bediensteten keine Gehälter mehr ausgezahlt. Israel hat kein Interesse, dass sich noch radikalere Gruppen im Gazastreifen etablieren. Trotz aller Feindseligkeit haben sich Israel und Hamas immer wieder mit Waffenruhen arrangiert.
Die Ägypter wollen am Donnerstag den Grenzübergang Rafah für Verletzte unter gewissen Bedingungen öffnen.
Militante Palästinenser im Gazastreifen haben mehr als 234 Raketen auf Israel abgefeuert. Davon habe die Raketenabwehr rund 61 abgefangen. Insgesamt sind rund vier der acht Millionen Menschen in Israel durch Raketen aus dem Gazastreifen bedroht, sagte ein Armeesprecher. Bisher wurde eine Person in Israel verletzt. Tote gab es bislang nicht. Ein Wunder? In Aschdod traf eine Rackete ein Shopping Zenter, welches gerade leer war. Eine andere explodierte in einem Wohnquartier. Viele sind in den Sommerferien.
Seit Beginn der israelischen Militäroperation in der Nacht zum Dienstag hat die Luftwaffe und Marine 750 Ziele angegriffen. Aktuell wurden 76 getötet (davon ca. 20 Zivilisten), über 450 verletzt 🙁 In Anbetracht, dass sich Palästinenser als menschliche Schutzschilde aufstellen ist das erstaundlich.
Zerstört wurden elf Wohnhäuser von führenden Hamas-Funktionären. Bei einem der Angriffe wurden nach Darstellung des palästinensischen Innenministeriums auch ein führender Vertreter der Gruppe Islamischer Dschihad sowie fünf seiner Angehörigen getötet. Um die Zahl ziviler Opfer gering zu halten, fordert die israelische Armee zumeist per Telefon auf, die Gebäude zu verlassen, wie Bewohner berichteten.
200 Lastwagen brachten während des Konflikts Essen und Hilfsgüter in den Gazastreifen. Ebenso erhalten die Leute im Gazastreifen gratis Wasser und Elektrizität. Als Dank feuern sie weitere Raketen nach Israel. Professor Motti Kedar warnte vor einer Bodenoffensive: „Das ist genau die Falle, in die uns die Hamas locken will.“ Israel könnte den Strom, das Wasser und den Transfer von Nahrungsmitteln stoppen, bis der Raketenbeschuss endet, meinte Kedar. Am Mittwoch, den 9. Juli, wurden 1228 Tonnen Lebensmittel und 280000 Liter Treibstoff, sowie drei LKW-Ladungen mit medizinischer Versorgung über Israel in den Gazastreifen transportiert.
Hamas versucht Nuklearanlage in Israel zu treffen
Heute Mittwoch 9. Juli versuchte die Hamas das israelische nukleare Gelände Dimona anzugreifen. Dafür setzten sie drei Raketen ein. Zwei fielen auf‘s offene Feld, eine wurde vom Schutzschild abgefangen. Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, die Essedin-al-Kassam-Bridgaden, erklärte, er habe drei Raketen vom Typ M75 auf Dimona abgefeuert. Es handelt sich dabei um Geschosse, die im Gazastreifen selbst hergestellt werden und eine Reichweite von rund 80 Kilometern haben. Israel hat zwei Atomreaktoren, einer steht in Dimona in der Negev-Wüste und der andere in einer Forschungseinrichtung in Nahal Sorek, westlich von Jerusalem.
Eine Rakete landete auch in der Nähe von Jerusalem und Chadera. Chadera liegt zwischen Tel Aviv und Haifa. Die Israelis versuchen mit Luftschlägen die Raketenlager zu treffen, welche oft in Wohngebieten liegen.
Binnen 24 Stunden wurden mindestens 49 Menschen im Gazastreifen getötet. Der Raketenbeschuss auf israelisches Territorium ging trotzdem weiter. Nach Angaben palästinensischer Mediziner waren unter den 49 Todesopfern mindestens 15 Zivilisten und zehn militante Hamas-Anhänger.
Während die Israelis Treffer auf Zivilisten vermeiden, hat die Hamas die umgekehrte Absicht. Die Hamas verschweigt ihre zerstörten militärischen Einrichtungen. Laut israelischem Militärsprecher wurden 118 versteckte Raketenstellungen oder Waffenlager, 10 Kommandozentralen, 7 Terrortunnel und 3 Schmugglertunnel getroffen.
Acht Hamaskämpfer wurden in einem Terrortunnel von ihrem eigenen Sprengstoff getötet. Fünf Hamastaucher wurden entdeckt und getötet, als sie vom Meer kommend einen Terroranschlag im Kibbuz Zikim oder in einem Militärstützpunkt verüben wollten. Eine offene Frage ist, ob Zivilisten noch solche sind, wenn sie als menschliche Schutzschilde zu den Objekten eilen, bei denen die IDF per Telefon und mit Warnschüssen vorgewarnt hat, dass das Haus zerstört werde.
Die Regierung hat die Armee autorisiert, bis zu 40 000 Reservisten für eine Bodenoffensive zu mobilisieren.
UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat die palästinensischen Raketenangriffe auf Israel verurteilt. „Diese willkürlichen Angriffe auf zivile Regionen müssen aufhören.“
Die Hamas kann Israel militärisch nicht schlagen, während Israel die Hamas nur schwächen kann. Das Arsenal der Hamas ist begrenzt, weil der Nachschub eingeschränkt ist. Die Folge: Einen weiteren Waffenstillstand, für einige Zeit oder Jahre.
Der grausame Rachemord israelischer Extremisten an einem palästinensischen Jugendlichen hat die Welt in moralischen Aufruhr versetzt. Die ihm vorausgegangene Entführung und nicht minder brutale Ermordung dreier israelischer Teenager rührte hingegen nur wenige. Dabei sind beide Untaten gleichermaßen abscheulich – grundsätzlich verschieden ist jedoch der Umgang damit auf der jeweiligen Seite. Alle führenden israelischen Politiker haben die Tat unzweideutig verdammt. Hamas-Chef Khaled Maschal stritt zwar jede Verantwortung seiner Terrororganisation für den Mord an den jungen Israelis ab, erklärte aber, die „Hände derer, die es getan haben“, seien „gesegnet“.
Die erfolgreiche Entführung der Jugendlichen Naftali, Gilad und Eyal wurde auf den Straßen von Ramallah und Gaza als großer Sieg gefeiert. Doch als die drei Entführten tot aufgefunden worden waren, sprach ein Sprecher der Organisation im Gazastreifen von einem „Scheitern“ der Hamas, denn die Entführung hätte nicht für das Freipressen von Häftlingen aus israelischen Gefängnissen genutzt werden können.
Frieden in Nahost bleibt ein Wunschtraum, solange ein Teil der Palästinenserführung offen die Vernichtung Israels propagiert und sich in dieser Aufgabe definiert. Die Zweistaatenlösung ist für sie nur ein Zwischenschritt zur Zerstörung des jüdischen Staates betrachtet. Die Leidtragenden sind die unterdrückte Bevölkerung.
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