Trotz 2000 Jahre in denen Jesus und seine aufrichtigen Nachfolger bekämpft wurden, hat Jesus unsere westlich-europäische Kultur grundlegend geprägt. Seine Taten und Worte sind die am besten überlieferten Texte des Altertums. Er lebte in Israel und wuchs in den Bergen von Galiläa auf. Als Wanderprediger wirkte er von ca. 30 bis 33 n. Chr. in der Öffentlichkeit. Wahrscheinlich wurde er am 3. April 33 n. Chr. unter Pontius Pilatus am Kreuz hingerichtet. Nach seinem Tod ist er am dritten Tag wieder auferstanden und über 500 Personen erschienen. Seine Gegner konnten diese Auferstehung nicht widerlegen, denn der Leichnam Jesu blieb verschwunden.
Was sagen die Menschen, wer Jesus sei?
Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus Flavius bezeichnete Jesus in seinen Schriften im 1. Jahrhundert als Wundertäter und Lehrer, der eine beachtliche Gefolgschaft anzog, durch Kreuzigung unter Pontius Pilatus hingerichtet wurde und den Anhängern nach seinem Tod wieder erschien.
In den römischen Geschichtsbüchern findet sich eine Notiz über die Hinrichtung von Jesus auf Befehl des Statthalters Pontius Pilatus unter der Herrschaft des Kaisers Tiberius. Viele bezeichnen Jesus heute als guten Menschen, Religionsstifter, Heiligen, Lehrer, Propheten oder eine große Persönlichkeit.
Wie sieht sich Jesus selbst?
Nachdem Petrus Jesus als Retter und Sohn des lebendigen Gottes bezeichnet hatte, erwiderte Jesus: „Glücklich bist du, Petrus. Das hat dir mein Vater im Himmel offenbart“ (Matthäus 16,16–17). Jesus selbst verstand sich als Gesandter Gottes. Er sagte: „Wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat“ (Matthäus 10,40). Gott wurde durch Jesus sichtbar: „Wer mich sieht, hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,9). Jesus vergibt Sünden, was nur Gott zusteht (Markus 2,5). Er wird wieder auf die Erde zurückkommen (Markus 14,62). Er und der himmlische Vater sind sich eins (Johannes 10,30.33). Jesus tut immer, was Gott gefällt (Johannes 8,29).
Was bedeutet der Name Jesus Christus?
Der Name „Jesus“ ist die lateinische Form des hebräischen „Jeschua“ und bedeutet „Erlöser“ „Retter“. „Christus“ kommt von „Christos“, der griechischen Übersetzung des hebräischen Ausdrucks „Messias“, und bedeutet „der Gesalbte“. In Israel wurden Könige, Priester und Propheten gesalbt.
Die jüdischen Voraussagen über den Messias erfüllten sich in Jesus
In den jüdischen Schriften ist ein besonderer Messias verheißen. Jesus erfüllte einige dieser Verheißungen bei seinem ersten Kommen: Nach 1. Mose 3,15 wird ein Mensch die Macht des Bösen besiegen und dabei verletzt werden (vgl. Johannes 1,45.51). Eine Jungfrau wird das Kind gebären (Jesaja 7,14 / Matthäus 1,18). Der Geburtsort wird Bethlehem sein (Micha 5,1 / Lukas 2,4–7). Er wird ohne Sünde sein (Jesaja 53,9b / 1. Petrus 2,21–24). Für ihn wird Geld angeboten werden (Sacharja 11,12–13 / Matthäus 26,15). Sein Gewand wird verlost werden (Psalm 22,19 / Johannes 19,23–24). Seine Hände und Füße werden durchbohrt werden (Psalm 22,17 / Johannes 20,25.27). Ihm wird kein Knochen zerbrochen werden (Psalm 34,21 / Johannes 19,33–36). Er wird im Grab eines Reichen beigesetzt werden (Jesaja 53,9 / Matthäus 27,57–60). Vor allem die Texte aus Psalm 22,7–32 und Jesaja 53,1–12 enthalten zahlreiche Aussagen, die sich in Jesus erfüllt haben. Der Jesaja-Text stammt nachweislich aus der Zeit vor der Geburt von Jesus. Bemerkenswert ist, dass eine vollständige Jesajarolle, die im 2. Jahrhundert v. Chr. geschrieben wurde, in Qumran am Toten Meer gefunden wurde. Der Psalm 22, in dem die Kreuzigung sehr anschaulich beschrieben ist, wurde ca. 1000 Jahre v. Chr. von David verfasst, obwohl die Kreuzigung erst 500 Jahre v. Chr. von den Persern erfunden wurde. Die noch nicht erfüllten Prophezeiungen über Jesus werden bei seinem zweiten Kommen, von dem er selbst sprach, erfüllt werden (Lukas 9,26; 21,27).
Das Leben von Jesus
Jesus Christus wurde vermutlich im Frühjahr des Jahres 7 v. Chr. geboren. Sein Geburtsort war Bethlehem, südlich von Jerusalem. Nach seiner Geburt mussten die Eltern mit ihm nach Ägypten flüchten, da Herodes der Große Jesus umbringen wollte (Matthäus 2,13–14). Als Herodes 4. v. Chr. starb, kehrten die Eltern mit Jesus ins Land zurück und ließen sich in Nazareth in Galiläa nieder (Matthäus 2,19–20).
Sein öffentliches Wirken begann mit seiner Taufe durch Johannes. Am Jordan, in der Gegend von Jericho, bekannte sich eine Stimme aus dem Himmel zu ihm: „Das ist mein geliebter Sohn“ (Matthäus 3,17) (weitere Angaben zum Leben).
Seine letzten Tage verbrachte er in Jerusalem. Als für das Pessach-Fest die Lämmer geschlachtet wurden, starb Jesus außerhalb von Jerusalem als Lamm Gottes (Johannes 1,36) am Kreuz. Er wurde in ein neu ausgehauenes Grab gelegt. Am dritten Tag fand man das Grab leer, da er auferstanden war (Johannes 20). Der auferstandene Jesus zeigte sich über 500 Menschen (1. Korinther 15,5–8).
Vierzig Tage nach Ostern fuhr er im Beisein seiner engsten Mitarbeiter auf dem Ölberg sichtbar in den Himmel auf (Apostelgeschichte 1). Er versprach, im himmlischen Jerusalem Wohnungen vorzubereiten (Johannes 14,2) für alle Menschen, die sich ihm anvertrauen (Johannes 1,12). Engel verkündeten, Jesus werde auf dem Ölberg wieder auf die Erde zurückkehren (Apostelgeschichte 1,11).
Wer ist nun Jesus?
Der englische Philosoph C. S. Lewis schrieb: „Ein Mann, der als normaler Sterblicher so geredet hätte wie Jesus, wäre keineswegs ein bewunderter religiöser Lehrmeister gewesen. Er wäre entweder ein Schlafwandler, ein Verrückter, oder er wäre der leibhaftige Teufel. Wir müssen uns entscheiden. Entweder war und ist dieser Mann der Sohn Gottes oder ein Verrückter oder etwas noch Schlimmeres … Aber lassen wir doch bitte nicht diesen herablassenden Unsinn gelten, dass er ein gewöhnlicher Sterblicher in der Rolle eines großartigen Lehrers gewesen sei. Diese Möglichkeit hat er uns nicht gelassen. Er hatte sie niemals beabsichtigt. Nun scheint es mir aber offensichtlich, dass er weder ein Verrückter noch ein Betrüger war; folgerichtig muss ich akzeptieren, wie seltsam, erschreckend oder unvorstellbar mir es auch vorkommt, dass er Gott war und ist. Gott ist in menschlicher Gestalt auf dieser, vom Feind beherrschten Welt gelandet.“
Auch heute begegen oder sehen Menschen diesen Jesus in Visionen und Träumen. Siehe Artikel: Persische Muslime sehen Jesus im Traum und lassen sich zu Tausenden taufen. Siehe auch in Englisch: More Than Dreams
Text: Hanspeter Obrist