Nach der jüdischen Überlieferung ist durch das Goldene Tor (hebräisch Scha’ar haRachamim „Tor des Erbarmens“ die Schechina (göttliche Gegenwart) auf den Tempelberg emporgestiegen. Hesekiel 44, 1–3 wird teilweise so interpretiert, dass die Herrlichkeit Gottes durch das östliche Tor in den Tempel kam und das Tor nun bis zur Ankunft des Messias verschlossen bleibt. Der muslimische Friedhof soll jüdische Priester abschrecken. Es wird vermutet, dass Süleyman und seine Zeitgenossen so das Kommen des Messias verhindern wollten. Das jüdische Volk erwartet einen politischen Führer (Messias), der das kommende Königreich in Jerusalem aufrichtet.
Im Golden Tor hat heute die muslimische Armenfürsorge im oberen Teil ihr Büro. Das eigentliche Tor ist Abstellraum.
Nach muslimischer Vorstellung ruht ein Muslim im Grab bis zur Auferstehung. Zwei Engel bewachen das Grab. Einer hat die guten, der andere die schlechten Taten des Menschen aufgeschrieben. Beim Tod wird der Muslim nach dem Glaubensbekenntnis gefragt. Je nachdem, welche Antwort er gibt, erhält er eine angenehmere Grabesruhe bis zur Auferstehung. Dann folgen weitere Prüfungen. Nach Sure 19,71-72 gehen alle Muslime zuerst in die Hölle. Anschließend werden einige herausgeholt und ins Paradies versetzt, in welchem sie Wein, Essen, 80 000 Sklaven (Jünglinge), 72 Jungfrauen und 4 Ehefrauen erhalten (Hadithen und Sure 52,19-24 / 55). Was den Frauen zusteht, ist dabei nicht klar. Nach den Aussagen von Muhamed in den Hadithen sind die meisten Frauen in der Hölle. Interessant ist, dass Allah im Paradies keine Funktion zugeschrieben wird und er in einem höher gelegenen Himmel ist. mehr Informationen