Jesus sagte zu seinen Jüngern: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14,2-3).
Die Frage ist also, wo ist Jesus? Stephanus sagt: Apostelgeschichte 7,56 „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“. Damit meint Stephanus nicht die Wolken sondern ein Ort in einer anderen Dimension. Der Ort an Gott ist. Das Haus Gottes, dass nicht der Tempel in Jerusalem sein konnte.
Paulus spricht vom dritten Himmel. Er schrieb zu den Korinther von sich selbst: „Ich weiß von einem Menschen in Christus, dass er vor vierzehn Jahren – ob im Leib, weiß ich nicht, oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -, dass dieser bis in den dritten Himmel entrückt wurde. Und ich weiß von dem betreffenden Menschen – ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -, dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht. “ (2.Korinther 12,2 -4)
Der erste Himmel könnte sein, was wir sehen. Der zweite Gottes Reich auf dieser Erde. Der dritte, da wo Gott wohnt. Jesus sagt, dass alles Irdische vergehen wird. Nicht aber das Göttliche (Matthäus 24,35). Andere deuten den ersten Himmel, als das Reich Gottes auf Erden. Den zweiten auf das Paradies, welches der Vorhof für das Haus Gottes, der dritte Himmel, ist.
Johannes schreibt in der Offenbarung 21 und 22: „Ich sah, wie die Stadt Gottes, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam. Eine gewaltige Stimme hörte ich vom Thron her rufen: „Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von nun an wird Gott selbst in ihrer Mitte leben. Er wird alle ihre Tränen trocknen, und der Tod wird keine Macht mehr haben. Leid, Klage und Schmerzen wird es nie wieder geben; denn was einmal war, ist für immer vorbei.“ Wer durchhält und den Sieg erringt, wird dies alles besitzen. Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Kind sein.
Die Stadt erstrahlte im Glanz der Herrlichkeit Gottes. Sie leuchtete wie ein Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. Die Stadt war aus reinem Gold gebaut, klar und durchsichtig wie Glas. Die zwölf Tore bestanden aus zwölf Perlen, jedes Tor aus einer einzigen Perle. Und die Straßen waren aus reinem Gold, klar und durchsichtig wie Glas. Nirgendwo in der Stadt sah ich einen Tempel. Ihr Tempel ist der Herr selbst, der allmächtige Gott, und mit ihm das Lamm. Die Stadt braucht als Lichtquelle weder Sonne noch Mond, denn in ihr leuchtet die Herrlichkeit Gottes und das Licht des Lammes.
Nun zeigte mir der Engel den Fluss, in dem das Wasser des Lebens fließt. Er entspringt am Thron Gottes und des Lammes, und sein Wasser ist so klar wie Kristall. An beiden Ufern des Flusses, der neben der großen Straße der Stadt fließt, wachsen Bäume des Lebens. Sie tragen zwölfmal im Jahr Früchte, jeden Monat aufs Neue. Mit den Blättern dieser Bäume werden die Völker geheilt. In der Stadt wird nichts und niemand mehr unter dem Fluch Gottes stehen. Denn der Thron Gottes und des Lammes steht in ihr, und alle Einwohner werden Gott dienen. Sie werden Gott von Angesicht zu Angesicht sehen, und seinen Namen werden sie auf ihrer Stirn tragen. Dort wird es keine Nacht geben, und man braucht weder Lampen noch das Licht der Sonne. Denn Gott, der Herr, wird ihr Licht sein, und sie werden immer und ewig mit ihm herrschen.“
Spannend ist, dass auch wenn das neue Jerusalem für eine Zeit auf die Erde kommt, es vorher schon existiert hat und weiter existiert.
Generell kann man sagen: Der Himmel ist der Ort, wo Gott ist. Mit irdischen Worten lässt sich das nicht richtig beschreiben. Dort ist Gottes Gegenwart das alles Bestimmende. Dieser Ort ist nicht an Raum und Zeit gebunden. Es befindet sich in einer anderen Dimension.
Auf dieser Welt hat sich Gott immer wieder offenbart und er hat in Jesus uns seine Liebe gezeigt. Wer sich mit Jesus verbindet, der erlebt heute schon ein Stück Himmel auf Erden. Unsere Zeit auf dieser Erde dient dazu, dass wir vorbereitet werden auf das himmlische Jerusalem. Wir sollen Jesus immer besser kennen lernen und er uns.
Was zählt, ist allein, ob Jesus uns kennt. „Ich kenne euch nicht“ sagt Jesus zu den vermeidlichen Gottesdienern (Matthäus 7,22-23), den „Jungfrauen“ (Matthäus 25,12) und anderen Menschen, die dachten sie wissen um Jesus (Lukas 13,26-27).
Paulus sagt es so in Römer 8: „Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt. Gottes Geist selbst gibt uns die innere Gewissheit, dass wir Gottes Kinder sind. Ich bin ganz sicher, dass alles, was wir zurzeit erleiden, nichts ist, verglichen mit der Herrlichkeit, die Gott uns einmal schenken möchte. Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dem Tod ausgeliefert. Sollte er uns da noch etwas vorenthalten? Wer wollte es wagen, sie zu verurteilen? Keiner, denn Christus ist für sie gestorben, ja noch mehr: Er ist vom Tod auferweckt worden und hat seinen Platz an Gottes rechter Seite eingenommen. Dort tritt er jetzt vor Gott für uns ein. Was also könnte uns von Christus und seiner Liebe trennen? Leiden und Angst vielleicht? Verfolgung? Hunger? Armut? Gefahr oder gewaltsamer Tod? Denn ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch irgendwelche Gewalten, weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.“
Wörtlich heißt Himmel auf Hebräisch Scham-maim = dort Wasser. Eigentlich bedeutet es zur Quelle des Lebens zu gehen. Unsere Vorstellungskraft genügt nicht. Weil der Himmel einen anderen Schwerpunkt hat, als wir uns das oft vorstellen.
Das Zentrum vom Himmel ist nicht der Ort, sondern eine Person. Gott – Jesus ist das Zentrum des Himmels. Es sind also nicht 1, 2 oder 3 Zimmerwohnungen, sondern ein Ort des Lebens.
Wir werden da nach den Prinzipien Gottes ewig leben. Wir werden anderen und Gott Freude bereiten. Himmel ist nicht eine Einsiedlerzelle, sondern ein Ort des Schenkens und Beschenkt-Werdens. Jeder dient jedem (Johannes 13,14-15; 15,12) und daraus entsteht Freude und Friede (Römer 14,17). Gott für uns und wir für Gott. Jesus hat ja einmal gesagt: Lukas 22,26 „Der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Führende wie der Dienende“.
Gott wird alle Tränen abwischen (Offenbarung 21,4). All unsere Bedürfnisse werden gestillt (Johannes 4,14), doch diese sind nicht mehr irdisch (Matthäus 22,30). Eine neu geprägte Freude wird die Menschen erfüllen, von der sie hier noch wenig wissen und die sich auch nicht ins irdische Leben übertragen lässt. Paulus nennt dies „unbeschreibliche Worte“ (2.Korinther 12,4).
Wer das Angebot der Vergebung von Gott in Jesus annimmt, der erhält als Vorausgabe, bereits hier den Heiligen Geist, der uns in diesem irdischen Leben bereit machen will für den Himmel.
Wer sich mit Jesus verbindet, der erlebt heute schon ein Stück Himmel auf Erden. Wer ein Kind Gottes geworden ist, für den steht eine Wohnung bei Gott bereit. Ein Kind Gottes wird man, indem man eins wird mit den Aussagen Gottes. Wer sich auf den himmlischen Vater mit seinem Sohn Jesus und dem Heiligen Geist einlässt, den verändert er Schritt um Schritt zu einem Menschen nach dem Gedanken Gottes. Den Weg hat er uns klar vorgezeichnet: Unsere falsche Zielrichtung eingestehen, ihn einladen und sich durch den Heiligen Geist verändern lassen.
Das irdische Leben ist dazu da, dass wir uns auf Gott ausrichten und uns auf ihn einstellen. Lernen mit ihm zu leben. Um den Himmel zu erreichen, müssen wir Gott und Jesus wollen. Schon hier mit ihm Zeit verbringen. Wer hier nichts mit Jesus zu tun haben will, könnte im Himmel gar nicht glücklich sein. Der Wunsch von uns ist nicht der Himmel als Ort, sondern Jesus endlich zu sehen wir er ist.
Die Not der Welt, die soll uns darin festigen, dass wir uns in alle Ewigkeit nie mehr gegen Gott stellen wollen, weil wir erlebt haben, wohin es führt, wenn man Gott ignoriert.
Unsere Sehnsucht ist nicht ein Ort, sondern eine Person: Jesus.
Text: Hanspeter Obrist
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