Es ist doch erstaunlich: Untersuchungen haben ergeben, dass fast alle Menschen beten. Egal, ob religiös oder nicht – hier gibt es kaum Unterschiede. Spätestens dann, wenn es uns wirklich schlecht geht, schicken wir ein Gebet in Richtung Himmel.
Ganz tief im Innern weiss oder ahnt jeder Mensch, dass es eine höhere Macht gibt. Das gilt für alle Völker und Kulturen. In vielen Religionen empfindet man eher Furcht als Vertrauen und sucht nach Wegen, um sich vor dieser unberechenbaren Macht zu schützen. Manche Menschen hingegen glauben nur an ein unpersönliches Schicksal. Darum wenden sie sich häufig an Mächte, die ihnen näher und ansprechbarer erscheinen, wie Geister, Engel und spirituelle Wesen, in der Hoffnung, dass diese sie schützen.
Mitten in dieses verwirrende Bild hinein fällt eine Aussage von Jesus Christus, in der er erklärt, wie Beten aussieht: «Bittet, so wird euch gegeben! Suchet, so werdet ihr finden! Klopft an, so wird euch aufgetan!» (Matthäus 7,7-8). So einfach und direkt soll das Gespräch mit Gott sein? Jesus sagt: «Wenn schon ihr euren Kindern gute Gaben gebt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen gute Gaben geben, die ihn darum bitten!» (Matthäus 7,11).
Gott, der Allmächtige, der alles geschaffen hat, offenbart sich als «unser Vater» (Matthäus 6,9). Wer Gott so kennen lernt, für den ist Gebet keine Pflichtübung mehr, sondern Ausdruck einer ganz persönlichen Beziehung. Diese Einladung wird am Anfang des Johannesevangeliums so ausgedrückt: «Allen, die Jesus aufnahmen, gab er das Recht, Gottes Kinder zu sein» (Johannes 1,12). Wer das erlebt, für den gibt es keinen Zweifel mehr: Beten hilft.